Gastbeiträge

Tierleid beenden: Vollspaltenböden gehören in die Vergangenheit!

“Vollspaltenböden stammen aus einer Zeit, in der man ganz klar den Profit über das Tierwohl gestellt hat.” Das meint der Kärntner Tierschutzsprecher Maximilian Rakuscha (SPÖ). Sein Ziel: Eine Fleischproduktion ohne Tierleid. Im NZ-Gastbeitrag schreibt er, warum er auch gegen Vollspaltenböden in der Rinderzucht ist und wie er Bäuerinnen und Bauern beim Umstieg unterstützen will.

Gastkommentar von Maximilian Rakuscha
Maximilian Rakuscha ist Abgeordneter zum Kärntner Landtag. Er setzt sich dort für Pflege, Gesundheit und Tierschutz. Tierwohl und Gesundheit über die Profite stellen, aber auch die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern mitdenken – das ist ihm dabei wichtig.

Tierwohl über den Profit stellen

„Vollspaltenböden stammen aus einer Zeit, in der man ganz klar den Profit über das Tierwohl gestellt hat. Tiere leben hier auf einem blanken Betonboden und engem Raum – ohne natürliches Stroh oder die Möglichkeit, sich artgerecht zu verhalten. Ich glaube, dass sich in unserer Gesellschaft viel zum Besseren entwickelt hat und auch das Bewusstsein gewachsen ist: Wir als Konsumentinnen und Konsumenten wollen wissen, was sich unter der Panade unseres Schnitzels verbirgt – also wie das Fleisch erzeugt wurde, das wir essen. Vollspaltenböden passen für mich da nicht mehr dazu.

Auch Rinderzucht auf Vollspaltenböden muss aufhören!

Glücklicherweise kommt jetzt Bewegung in die Sache. Der Oberste Gerichtshof hat ganz klar gesagt, dass eine Übergangsfrist bis 2040 zur Abschaffung der Vollspaltenböden in der Schweinezucht zu lang ist. Jetzt braucht es eine neue Regelung auf Bundesebene. Ich setze mich dafür ein, dass das Verbot nicht nur auf die Schweinezucht angewendet wird, sondern auch auf die Rinderzucht ausgeweitet wird.

Denn 70% der Mastrinder werden auf Vollspaltenböden gehalten – und Kälber leiden genauso wie Ferkel unter den Bedingungen! Wir haben einen Antrag im Kärntner Landtag eingebracht, mit dem wir die Bundesregierung auffordern, nicht auf die Rinder in Österreich zu vergessen. Genauso wenig darf man aber auf die Bäuerinnen und Bauern unberücksichtigt lassen. Sie haben oft hohe Summen in ihre Ställe investiert und brauchen Unterstützung für den Umstieg.

Win-Win für Tier und Mensch

Langfristig sehe ich also eine Win-Win-Win Situation. Ein Win für die Tiere, die bessere Lebensbedingungen vorfinden. Ein Win für die Produzenten, die tierwohlgerechte Produkte anbieten und vermarkten können. Und ein Win für die Konsumentinnen und Konsumenten, die mit gutem Gewissen zugreifen können. Dafür müssen wir jetzt einstehen!

Maximilian Rakuscha

Ähnliche Artikel

  • Allgemein

Es lebe das Dorf! So bekämpfen wir Arbeitsplatzmangel und Abwanderung

Die Ärztin ist in Pension gegangen, der Bäcker hat zugesperrt, auf den Bus wartet man…

10. Mai 2024
  • Burgenland

“Careleaver”: Unterstützung für Jugendliche bis zum 24. Lebensjahr gefordert

"Careleaver" sind Menschen, die einen Teil ihres Lebens bei einer Pflegefamilie oder Betreuungseinrichtung verbracht haben.…

10. Mai 2024
  • Klimakrise

Kommentar: Wie wir Linz bis 2040 klimaneutral machen und damit Millionen Euro sparen

Wenn wir nichts gegen die Klimakrise unternehmen, kostet sie uns über sechs Mal mehr, als…

8. Mai 2024
  • International

1.500 Medikamente fehlten – Wie Europa die Produktion aus Asien zurückholt

2023 gab es 1.515 Meldungen zu Arzneimitteln in Österreich, die gar nicht oder nicht ausreichend…

8. Mai 2024
  • Fokus Arbeit

Erneut Ermittlungen gegen Martin Ho – Hat Kurz-Freund Ho seine Firma “leergeräumt” und in Konkurs “geschickt”?

Man meint, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen.…

7. Mai 2024
  • Österreich

From Russia With Love: Russland, Putin und die FPÖ

2016 schloss die FPÖ einen "Freundschaftsvertrag" mit dem jetzigen Kriegstreiber Putin ab, 2024 versinkt sie…

6. Mai 2024