Überall ist vom „Metaverse“ die Rede, auch Facebook heißt jetzt „Meta“. Doch was ist das „Metaverse“ eigentlich? Die digitale Welt soll sogar zum Nachfolger des Internets werden. Hier sollen wir bald virtuell arbeiten und unsere Freizeit verbringen. Die Idee erinnert an fiktive Science-Fiction Welten aus „Matrix“ oder anderen Filmen, soll aber bald „Realität“ werden. Digitale Grundstücke im „Metaverse“ werden schon jetzt um eine halbe Milliarde Dollar gehandelt.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat das nächste große Projekt ins Auge gefasst: das „Metaverse“. Im Dezember kündigte das Unternehmen an, eine virtuelle Welt erschaffen zu wollen. Anders als bisherige Virtual-Reality Spiele soll das Metaverse – ähnlich dem Internet – leicht zugänglich sein und von möglichst vielen genutzt werden. In die virtuelle Welt sollen User mittels Virtual-Reality (VR) Brillen eintauchen können.
Praktisch für Zuckerberg: Die Firma „Oculus“, die diese sogenannten VR-Brillen produziert, wurden vom Facebook-Mutterkonzern „Meta Platforms Inc.“ aufgekauft.
Die VR-Brillen bestehen aus zwei Bildschirmen– einer vor dem rechten und einer vor dem linken Auge, ähnlich wie zwei Brillengläser.
Die beiden Bildschirme ermöglichen, die simulierte Welt in 3D zu sehen, da die beiden Linsen die jeweiligen Bilder leicht anders ausrichten. Mithilfe von „Head Tracking“ erkennt das Gerät die Kopfbewegungen und passt das virtuelle Bild daran an.
Im Silicon Valley arbeitet man zudem an Hardware-Ausrüstung für maximale Haptik: Ganzkörperanzüge, die Bewegungen und Reaktionen der Träger:innen in die virtuelle Welt übertragen.
Noch ist das Projekt Metaverse in seiner Testphase. Aber dass Konzernchef Mark Zuckerberg es ernst meint damit, bestätigte er bereits mit der Umbenennung seines Unternehmens von „Facebook Inc.“ zu „Meta Platforms Inc.“.
Das Metaverse verspricht mehr als nur Unterhaltung und Spaß am Spielen. Als Avatare sollen die Menschen arbeiten, Freundschaften pflegen, Neues „erleben“. Und: investieren. Bereits jetzt sichern sich Großkonzerne Grundstücke im Metaverse. Dabei wird mit Millionenbeträgen gehandelt. So erwarb die „Warner Music Group“ bereits Räumlichkeiten für virtuelle Konzerte.
Insgesamt brachte der Verkauf digitaler Grundstücke im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar ein. Expert:innen gehen davon aus, dass es 2022 doppelt so viel sein wird.
Wilde Spekulationen gibt es über die „Lage“ der digitalen Grundstücke. Manche meinen, es spiele keine Rolle, wo die begehrten Gebäude stehen. Schließlich sind virtuelle Landflächen unbegrenzt und man wird sich im Metaverse voraussichtlich an den gewünschten Ort teleportieren können. Andere wiederrum halten es sehr wohl für ausschlaggebend, ob Prominente oder gar Politiker:innen in der virtuellen Nachbarschaft Grundstücke besitzen.
Neben Investitionsmöglichkeiten soll das Metaverse auch Jobs schaffen. Facebook-Topmanager Nick Clegg kündigt in einem Blogeintrag an, dass innerhalb der Europäischen Union rund 10.000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen.
Die Idee einer virtuellen Welt, in die man sich flüchten kann, existiert in der Science-Fiction Literatur schon lange; etwa in Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder in Iain Banks „The Culture Series“. Aus letzterem Buch entnimmt Mark Zuckerberg auch den Begriff „Metaverse“.
Doch die Science-Fiction Welten, die sich mit einer Art Metaverse beschäftigen, endeten bisher immer in einer Dystopie. Bereits in der Testphase nähert sich auch das Metaverse von Zuckerberg diesem Schreckensszenario. Die Probleme beginnen mit dem Vorläufer-Spiel „Horizon Worlds“.
„Horizon Worlds“ ist ein kostenloses Virtual-Reality-Onlinespiel, das im Dezember 2021 veröffentlicht wurde. Das Spiel wurde ebenfalls vom „Meta Platforms“-Konzern kreiert und soll einen ersten Schritt Richtung Metaverse ermöglichen. Dort können sich Nutzerinnen und Nutzer aus Kanada und den USA online treffen und miteinander interagieren.
Rund zwei Wochen vor der Veröffentlichung meldete eine Spiele-Testerin, dass ihr Avatar von einem anderen Tester unangemessen berührt worden sei. Außerdem berichtete eine 43-jährige Mutter Mitte Dezember: „Innerhalb von 60 Sekunden nach meinem Beitritt wurde ich verbal und sexuell belästigt… eine schreckliche Erfahrung“. Ihr Avatar sei ebenso körperlich belästigt worden. Der Meta Platform – Konzern installierte daraufhin ein Tool, mit dem es möglich ist, eine „Safe Zone“ rund um seinen Avatar zu aktivieren, in die andere Spielerinnen und Spieler nicht eindringen können.
Ein weiteres Problem stellt die Sicherheit Minderjähriger da. Theoretisch ist „Horizon Worlds“ erst ab 18 erlaubt, in der Praxis sind jedoch viele Kinder in dieser virtuellen Welt unterwegs. Sarah Gardner, Vizepräsidentin der NGO „Thorn“, die Kinder online vor sexuellem Missbrauch schützen will, erklärt: „Wenn neue Online-Foren entstehen, die Kinder anziehen, gehören Sexualstraftäter oft zu den ersten, die dort auftauchen“. Da es kaum Schutz und keine klaren Meldesysteme gibt, können Kinder sexuellem Missbrauch ausgesetzt werden. Ob und wie Meta diese Probleme beheben und im Metaverse vermeiden will, ist noch unklar.
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