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Ex-ÖVP-Mann soll im KH Wr. Neustadt Lebensmittel gestohlen und alte Ware verkocht haben

Bild: Anton-kurt, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Im Krankenhaus Wiener Neustadt sollen der Küchenchef und zumindest ein weiterer Mitarbeiter Lebensmittel gestohlen und abgelaufene Zutaten verkocht haben. Die frische Ware haben sie – so der Vorwurf – für das Catering-Unternehmen des Küchenchefs verwendet. Er und ein Magazineur des Spitals wurden deshalb nun entlassen und angezeigt. Politisch brisant: Der Küchenchef ist Ex-ÖVP-Gemeinderat.

Das Krankenhaus Wiener Neustadt hat seinen Chefkoch und den Magazineur der Spitalsküche entlassen und angezeigt. Die beiden sollen frische Lebensmittel für das Catering-Unternehmen des Chefkochs abgezweigt haben. Im Gegenzug haben sie laut Ermittlungsbehörden alte Ware verkocht, damit der Schwund nicht auffällt. So sind 100.000 Euro Schaden entstanden. Der Fall ist politisch brisant: Denn der entlassene Chefkoch ist Ex-ÖVP-Gemeinderat. Gerüchte über ÖVP-Verbindungen mehren sich im Netz.

Wiener Neustadt: wollte die ÖVP vertuschen?

Fest steht: Im Fall taucht an mehreren Stellen die ÖVP auf. Denn einerseits ist sie über die Landesgesundheitsagentur verantwortlich für die Spitäler in Niederösterreich. Die ist offiziell ein eigenständiges Unternehmen. An ihrer Spitze hat die ÖVP allerdings ihren Vertrauensmann Alfred Zens als Vorstand installiert. Auch sonst ist eine ÖVP-Mitgliedschaft – vorsichtig formuliert –  hilfreich, wenn man bei der Landesgesundheitsagentur Karriere machen will.

Vor allem ist der Hauptverdächtige Chefkoch ehemaliger ÖVP-Gemeinderat. Im Netz häufen sich Gerüchte, die Partei von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner habe deshalb versucht, das Ganze zu vertuschen. Was an den Vermutungen dran ist, wird sich im Lauf der nächsten Wochen zeigen. Wenige Monate vor den Landtagswahlen in Niederösterreich sorgt der Skandal mit ÖVP-Bezug wohl für Nervosität im St. Pöltner Regierungsviertel.

Küchenchef soll 100.000 Schaden verursacht haben

Insgesamt geht es um einen Schaden von über 100.000 Euro. Der Chefkoch und zumindest ein Mitarbeiter sollen dabei auch Dienstpläne gefälscht haben. So konnte der Magazineur der Spitalsküche in der Dienstzeit Ware aus Bestellungen für das Krankenhaus zum Chefkoch nach Hause bringen.

Denn der Ex-ÖVP-Mann betreibt neben seiner Arbeit in der Krankenhausküche ein Catering-Unternehmen. Dafür soll er die Lebensmittel aus den Krankenhausbeständen verwendet haben. Damit der Diebstahl nicht auffällt, haben sie angeblich abgelaufene Zutaten verkocht. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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