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Statt Profit für Agrarindustrie: Burgenland gründet Genossenschaft für Bio Bauern

Die Genossenschaft "Bioland Burgenland eGen" bietet Bio-Landwirten und Abnehmern faire Bedingungen. Foto: Unsplash/ Zoe Schaeffer

Das Burgenland hat eine eigene Genossenschaft für Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern gegründet,  die „Bioland Burgenland eGen“. Dadurch sollen sie faire Preise für ihre Produkte bekommen und die Bürgenländerinnen und Burgenländer günstige Bio-Lebensmittel. Denn dank Genossenschaft verdienen keine Großhändler mit.

Das Burgenland hat eine eigene Genossenschaft für Bio-Produkte von burgenländischen Bio-Bäuerinnen und -Bauern gegründet. Sie soll faire Verkaufspreise für die Landwirtinnen und Landwirte und günstige Bio-Lebensmittel aus dem Burgenland für Schulen, Kindergärten, Betriebsküchen und Gastronomie garantieren. Im zweiten Schritt werden alle Burgenländerinnen und Burgenländer die Bio-Produkte aus der Region kaufen können.

Genossenschaft für Bio-Landwirtschaft

Normalerweise verdienen in der Landwirtschaft die Großhändler am besten. Sie drücken mit ihrer Marktmacht die Einkaufspreise bei den Bäuerinnen und Bauern. Auf der anderen Seite verkaufen sie gerade Bio-Produkte teuer weiter. Mit der Genossenschaft „Bioland Burgenland“ soll sich das ändern. Denn sie gehört den Bio-Produzentinnen und -Produzenten, die über sie ihre Produkte verkaufen.

Ohne Großhändler können nun laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil „über die Genossenschaft biologische Lebensmittel zu fairen Preisen angeboten werden.“ Denn mit der „Bioland Burgenland“ will das Bundesland zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Für Landwirtinnen und Landwirte wird es immer interessanter, auf Bio umzustellen. Denn dank der neuen Genossenschaft müssen sich weniger Sorgen um Vertrieb und Absatz machen. Gleichzeitig fällt es Schulen, Kindergärten und Kantinen leichter, regionale Bio-Produkte einzukaufen. Sie müssen sich nicht mehr an viele verschiedenen Bio-Betriebe oder Großhändler wenden, sondern geben eine Bestellung bei der Genossenschaft auf. Außerdem können sie die Produkte günstiger einkaufen als bei Zwischenhändlern, obwohl die Produzentinnen und Produzenten mehr verdienen.

Burgenland: Bio-Wende mit System

Die Genossenschaft ist ein zentraler Baustein der Bio-Wende im Burgenland. Das Bundesland will Vorzeige-Land in Sachen regionale, biologische Lebensmittel werden. Bis 2027 sollen 50% der Landwirtschaft im Burgenland auf Bio-Bauerinnen und -Bauern entfallen. Bereits 2024 wird die Verpflegung in Schulen, Kindergärten und Unternehmen des Landes zu 100% aus Bio-Betrieben stammen. Das sichert gesunde Ernährung einerseits und Absatz für die Landwirtschaften andererseits. Ab nächstem Jahr verkauft die Genossenschaft die Bio-Produkte ihrer Mitglieder auch über 24-Stunden-Automaten direkt an die Burgenländerinnen und Burgenländer.

„Bio“ ist für die burgenländische Landesregierung allerdings kein Selbstzweck. Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf ist davon überzeugt, dass „biologische Landwirtschaft mehr Wachstum und Lebensqualität für alle bringt.“ Dabei soll auch ein eigenes Gütesiegel helfen: „Bio Genuss Burgenland“ garantiert in Zukunft, dass Produkte regional und biologisch hergestellt wurden.

Tierschutz und Bio-Ausbildung

Auch sonst setzt das Land auf strukturelle Maßnahmen, die nachhaltig wirken. Neue Ställe dürfen in Zukunft nur noch gebaut werden, wenn sie für Bio-Landwirtschaft geeignet sind. Zusätzlich wird beim Tiergesundheitsdienst Burgenland eine eigene Abteilung für biologische Landwirtschaft eingerichtet. Sie soll die Bäuerinnen und Bauern beim Umstieg auf Bio-Viehzucht unterstützen. Das bedeutet einen Meilenstein für Lebensmittelqualität und Tierschutz.

Zusätzlich stellt das Land seine beiden Landwirtschaftsschulen vollständig auf Bio-Landwirtschaft um. Sie sollen nicht nur die nächste Generation burgenländischer Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern ausbilden. Dadurch will das Burgenland will zur treibenden Kraft für biologische Landwirtschaft in ganz Österreich werden.

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