Bildcredits: Udo Landbauer: Ailura, CC BY-SA 3.0 AT, CC BY-SA 3.0 AT , via Wikimedia Commons / Gottfried Waldhäusl: Isiwal, CC BY-SA 3.0 AT , via Wikimedia Commons Michael Sommer: SBGJoker, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Der Eine lässt Kinder hinter Stacheldraht einzäunen, der Nächste wettert gegen E-Autos und fährt aber selbst eines. Die FPÖ redet viel über Moral, aber scheitert regelmäßig an der eigenen. Bei den blauen Abgeordneten in Niederösterreich fällt das besonders auf. Von Ibiza bis Liederbuch, von Suff bis Korruption: Sind das die fünf skurrilsten FPÖ-Landtagsabgeordneten?
St.Pölten: Die FPÖ gibt sich gern als Stimme der “Normalen” und “Bürgernahen”. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die größten Widersprüche der freiheitlichen Politik kommen aus den eigenen Reihen. Wir haben fünf freiheitlichen Landtagsabgeordneten porträtiert. Wer meint das sei Satire irrt: Das ist politischer Alltag in Blau.
Michael Sommer sprach sich in der Vergangenheit lautstark gegen Elektromobilität aus, fährt aber selbst einen Tesla. 2024 baut er betrunken einen Unfall auf der Nordbrücke in Wien. Nach dem Motto: „Alle Jahre wieder“, macht er 2025 das Gleiche: wieder unter Alkoholeinfluss. Nach dem zweiten Mal tritt Sommer aus dem Landtag zurück, behält aber sein Gemeinderatsmandat in Hollabrunn (weil übermäßiger Alkohol-Konsum gilt dort ja nur als Kavaliersdelikt 😉 ).
Skandal(e): Alko-Fahrten und Auto-Unfälle.
Konsequenz: Rücktritt aus dem Landtag, sein Gemeinderatsmandat behält er.
2018 ließ Gottfried Waldhäusl minderjährige Schutzsuchende in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) hinter Stacheldraht einsperren. Die Kritik kam von allen Seiten, sogar die Justiz musste sich einschalten. Das Landesverwaltungsgericht Niederösterreich stufte seine Aktion als „rechstwidrig“ ein. Ermittlungen wegen Amtsmissbrauch folgten, später kam es zur Anklage, am Ende aber zum Freispruch. Nun sitzt er weiter für die FPÖ Niederösterreich im Landtag und ist seit den letzten Landtagswahlen 2023 sogar zum stellvertretenden Landtagspräsidenten aufgestiegen.
Skandal: Lässt Kinder und Jugendliche mit Stacheldraht umzäunen.
Konsequenz: Keine! Jetzt ist er stellvertretender Landtagspräsident. Das geht nur bei den Freiheitlichen!
Udo Landbauer, der freiheitliche Landeshauptfrau-Stellvertreter, Niederösterreichs fordert immer wieder massive Investitionen in die Infrastruktur. Er meint damit aber vor allem den Straßenbau und nicht etwa die höhere Frequenz von Schulbussen oder Regionalzügen. Während er nach außen hin den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel zwar betont, scheint es, als hätte er nur in Wahrheit nur Augen für die eigene Blechkiste auf vier Rädern. Klimaziele brauch‘ ma ned, der Klimawandel ist eh nur eine Erfindung der Öko-Kids 😉
Skandal: Verspricht den Öffi-Ausbau, aber in Scheibbs kommst ohne Auto immer noch nirgendwo hin.
Konsequenz: Öffentlicher Verkehr flächendeckend in Niederösterreich bleibt Zukunftsmusik.
Aber es kommt noch besser. Neben Udo Landbauer, gibt es eine weitere Person in den freiheitlichen Reihen, die Öffi-Ausbau und Autoverkehr zu ihrem Steckenpferd erkoren hat: Anja Scherzer. Ihr Lieblingsthema: Kein Tempo 30 in Ortschaften. Denn brummende Autos müssen natürlich Vorrang haben. Ein idyllisches Leben ohne lauten Durchzugsverkehr im Dorf? Mit ihr: Fehlanzeige. Schon interessant, dass eine junge Frau in unserer aufgeklärten Zeit noch immer für überholte Fortbewegungsmittel und den Verbrennungsmotor kämpft. Noch absurder ist, dass diese Landtagsabgeordnete im Umweltausschuss sitzt.
Skandal: Verkehrsberuhigung ist ihr ein Fremdwort.
Konsequenz: Die Auto-Lobby freut’s.
Reinhard Teufel (FPÖ), ist Klubobmann im niederösterreichischen Landtag. Zuvor war Büroleiter von Heinz Christian Strache und Kabinettschef von Herbert Kickl, als dieser noch Innenminister war. Teufel hatte laut Medienberichten Kontakt zu Martin Sellner, dem Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung.
Teufel ist außerdem Mitglied der schlagenden Burschenschaft Brixia Innsbruck, die dem deutschnationalen Lager zugerechnet wird. Seine Auftritte im BVT-Untersuchungsausschuss brachten ihm den Ruf ein, auffallend wenig Auskunft zu geben („Meister der Ahnungslosigkeit“).
Skandal: Kontakt zum rechtsextremen Rand, Widerspruch in BVT-Aussagen.
Konsequenz: Teufels Name ist Programm: Als Klubobmann der Blauen im NÖ-Landtag zieht er die Fäden zwischen Bund und Rechts.
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