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Niederösterreich: Gesundheitsplan 2040+ ist da, alles Wichtige hier

Image by freepik

Der neue Gesundheitsplan 2040+ für Niederösterreich ist da. Das hat der Landtag fast einstimmig beschlossen. Das Ziel: Die Gesundheitsversorgung für die nächsten Jahre effizienter zu gestalten und zu modernisieren, um eine stabile und schnelle Behandlung aller Menschen sicherzustellen. Möglich machen soll der von Expert:innen ausgearbeitete Plan das vor allem durch eine Umstrukturierung der Spitäler. Die SPÖ sichert in den Verhandlungen, dass das Land keine Kliniken ersatzlos schließt und eine Beschäftigungsgarantie für alle Mitarbeiter:innen.

Das Gesundheitssystem in Niederösterreich steht schon lange in der Kritik. Man redet von Überlastung, zu langen Wartezeiten und fehlender moderner Einrichtung. Die Landesregierung hat deshalb im Herbst 2024 die Schließung mehrerer Spitäler im Weinviertel angekündigt, so sollte das System effizienter werden. Kritik kam von allen Seiten, nun hat man sich aber auf einen Kompromiss geeinigt: der Gesundheitsplan 2040+. Für manche Regionen ein Fest, andere bleiben auf der Strecke.

Die Entstehung vom Gesundheitsplan 2040+

Aber wie kam es genau zu diesem Plan eigentlich? Durch die große Überlastung des Systems war allen Parteien bewusst, dass es Änderungen braucht. Darüber, wie diese genau aussehen sollen, hat die Landesregierung bestehend aus ÖVP und FPÖ in Zusammenarbeit mit der SPÖ und Neos reichlich diskutiert. Beraten von mehr als 50 Expertinnen und Experten aus der Gesundheitsbranche. Herausgekommen ist ein Plan, der breiten Konsens zwischen den Parteien geschaffen hat und dem am Ende auch die Grünen zumindest in Teilen zugestimmt haben.

Neustrukturierung der Spitäler, für effizienteren Ablauf

Der Plan sieht eine Neustrukturierung der Kliniken vor, darunter die Zusammenlegung mehrerer Spitäler. Ein Beispiel ist das geplante Landesklinikum Weinviertel Süd-West, das die bestehenden Häuser in Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau vereinen soll. Zeitplan bis zur Eröffnung: 15 Jahre. Zudem ist eine Reduktion der Notarztstandorte von 32 auf 21 vorgesehen. Auf Drängen der SPÖ in den Verhandlungen schließt das Land aber keine Spitäler, für die noch kein Nachfolger fertig gebaut ist. Damit einhergeht auch eine Beschäftigungsgarantie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitssektor. Durch die Schließungen wird also niemand seinen Job verlieren.

St. Pölten und Wiener Neustadt bekommen Zentralspital, Land will Primärversorgung ausbauen

Außerdem sollen die Spitäler in St. Pölten und der Wiener Neustadt sogenannte Zentralspitäler werden. Also Kliniken, die den höchsten Leistungsumfang und auch spezielle Behandlungen bieten. Um die Spitäler ganz allgemein zu entlasten, sieht der Plan vor, die Primärversorgungszentren (PVZ) und Primärversorgungseinheiten (PVE) auszubauen. In jeder Bezirkshauptstadt soll es bis 2028 mindestens eine PVE geben. Eine erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen, die keinen akuten Notfall darstellen.

Notfallversorgung durch Stützpunkte und Hubschrauber gesichert

Aber auch für die Notfälle ist soweit gesorgt. Die SPÖ hat sich in den Verhandlungen auch vor allem für einen strikten Erhalt der 24 Stunden Notfallversorgung eingesetzt. Sichergestellt durch ein dichtes Netz von Notfallstützpunkten, die schnell und effektiv den Menschen ärztliche Hilfe geben und sie so rasch wie möglich ins nächste Spital bringen können. Auch mit Notarzthubschraubern, die nachts landen dürfen.

Man merkt aber schnell: Manche Gemeinden gehen etwas unter

Es gibt aber auch Kritik an den Plänen. So merkt man zum Beispiel schnell, wenn man sich den Plan genauer anschaut, dass dem Weinviertel von den aktuellen drei Krankenhäusern und einer Sonderkrankenanstalt nur eine Klinik erhalten bleibt. Zwar soll das oben erwähnte Landesklinikum Weinviertel Süd-West dazukommen, insgesamt wird die Versorgung aber definitiv dünner. Protest gibt es auch aus Melk. So sieht der Plan vor, die Geburtenstation des dortigen Krankenhauses nach Amstetten und Scheibbs zu verlegen. Eine Petition dagegen erreichte bereits mehr als 10.000 Unterschriften. Trotzdem hat der Plan viel Potential, es wird einer der größten Umbauten des Gesundheitssystems in Niederösterreich. Ein Zwischenfazit wird man aber erst wohl in ein paar Jahren ziehen können.

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