Gletscherschmelze, Waldsterben, Hitze-Sommer – die Klimakrise macht sich auch hierzulande zunehmend bemerkbar. Dagegen vorzugehen, liegt zu großen Teilen in der Verantwortung der lokalen Klimapolitik. Die Stadt Wien gilt laut Greenpeace dabei als österreichische Vorreiterin: 40 Prozent der Wege werden mit Öffis zurückgelegt.
Lokale Klimapolitik setzt im Idealfall auf zwei unterschiedlichen Ebenen an: Einerseits ist es ihr Ziel, den CO2-Ausstoß auf ein Minimum zu senken. Andererseits ist die Stadt gezwungen, die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.
Rund ein Drittel (28,8 Prozent) der Treibhausgasemission in Österreich ist auf den Verkehrssektor zurückzuführen. In den letzten 30 Jahren ist der CO2-Ausstoß im Verkehr um 71 Prozent gestiegen. Vor diesem Hintergrund liegt es nahe, den kraftstoffbetriebenen Verkehr zu reduzieren. Hier setzt auch die Stadt Wien an und verfolgt dafür verschiedene Strategien.
Die Wienerinnen und Wiener legen über zwei Drittel ihrer Wege mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zurück. Laut einem aktuellen Bericht der Umweltorganisation Greenpeace, in dem alle österreichischen Landeshauptstädte in Sachen CO2-Einsparung miteinander verglichen werden, hat Wien damit das klimafreundlichste Verkehrskonzept. Mit fast 40 Prozent fällt der Großteil der in Wien zurückgelegten Wege auf den öffentlichen Verkehr zurück. Das überrascht kaum, kostet doch das Jahresticket der Wiener Linien mit 365 Euro vergleichsweise wenig. Für Jugendliche, Studierende, Seniorinnen und Senioren ist die Öffi-Nutzung sogar noch günstiger. Mit dem Auto legen die Wienerinnen und Wiener allerdings beinahe gleich viele Wege zurück wie zu Fuß.
Um die Autonutzung künftig noch weiter zu reduzieren, arbeitet die Stadt Wien momentan unter anderem an einer App, die die Wienerinnen und Wiener zu umweltfreundlicher Fortbewegung motivieren soll. Für jene Wege, die zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden, sammelt man in der App sogenannte „Token“. Diese „Token“ sind eine Art virtuelle Währung, die sich gegen kulturelle Angebote eintauschen lässt. Sprich: Je mehr man radelt, desto billiger kommt man ins Museum.
Trotz aller Bemühungen sind viele Folgen des Klimawandels nicht mehr aufzuhalten. Eine dieser Folgen, die sich in Wien besonders eindrücklich zeigt, ist die Entstehung sogenannter Hitzeinseln. Weil Beton und Asphalt Wärme speichern, kommt es tagsüber zu extremer Hitze und nachts sinkt die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad. Um diesen Zustand für die Menschen möglichst erträglich zu machen, setzt die Stadt Wien laufend neue Maßnahmen. Beispielsweise werden Dächer und Fassaden begrünt, Schattenplätze und Wasserstellen geschaffen und neuerdings auch besonders heiße Plätze mit Sprühregen gekühlt.
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