6,2 Millionen Schülerinnen und Schüler werden an Kaliforniens Schulen unterrichtet. Der von den Demokraten regierte Bundesstaat hat jetzt beschlossen sie gratis zu verpflegen. Bereits ab Herbst soll kostenpflichtiges Schulessen der Vergangenheit angehören. In Österreich muss hingegen weiter bezahlt werden. Außerdem schwankt die Qualität des Schulessens hierzulande enorm.
Kinder aus armen Familien werden an US-Schulen nicht immer mit Essen versorgt
Die hohe Armutsrate führt in den USA oftmals dazu, dass sich Kinder kein Schulessen leisten können. Für ihre Eltern ist es aus diversen Gründen unmöglich, die im Schnitt verlangten drei Dollar pro Tag zu bezahlen. Es gibt zwar staatliche Standards, die den Zugang zum Schulessen regeln. Diese sind aber sehr hoch. Das führt dazu, dass nur Kinder aus allerärmsten Familien in den Genuss von kostenloser Verpflegung kommen. Oft verzichten aber auch sie aus Scham darauf, die entsprechenden Anträge auszufüllen. In vielen amerikanischen Schulen spielen sich regelmäßig groteske Szenen ab. Kinder, die sich Schulessen nicht leisten können, werden dabei beobachtet, wie sie entweder Überbleibsel aus der Schulkantine zu sich nehmen oder nicht aufgegessene Mahlzeiten ihrer Klassenkameraden verspeisen.
Kalifornien versorgt 6,2 Millionen Schülerinnen und Schüler kostenlos mit Essen
Viele Organisationen wollten die untragbare Essenssituation an den Schulen nicht hinnehmen. In Kalifornien setzt sich die Koalition „School Meals for All“ für eine Veränderung ein. Sie besteht aus über 200 Organisationen. Letztlich gelang es ihr mthilfe der Politik im traditionell von Demokraten regierten Bundesstaat Gratis-Schulessen durchzusetzen. Unabhängig vom Einkommen der Familie werden ab Herbst alle 6,2 Millionen Schülerinnen und Schüler in Kalifornien kostenlos verpflegt. Bei der Finanzierung hilft zumindest für ein Jahr die Bundesregierung unter Präsident Joe Biden. Danach will Kalifornien die notwendige Summe von 650 Millionen Dollar im Alleingang bereitstellen. Das kalifornische Beispiel findet bereits Nachahmer. Der ländlich geprägten Bundesstaat Maine, der an der äußersten Nordostküste der USA liegt, beschloss ebenfalls, Schulessen unabhängig vom Einkommen kostenlos anzubieten.
Keine Pläne für kostenloses Schulessen in Österreich
Natürlich ist die Situation im Hinblick auf Armut bei uns nicht so dramatisch wie in den Vereinigten Staaten. Dennoch gibt es auch in Österreich eine immer größere Anzahl armer und armutsgefährdeter Kinder. Die Bundesregierung plant trotzdem nicht Schulessen in absehbarer Zukunft gratis anzubieten. Darüber hinaus sind seit Jahren große regionale Qualitätsunterschiede zu beobachten. Gerade im Hinblick auf Bio-Produkte gibt es großen Nachholbedarf. Die türkis-grüne Bundesregierung nimmt dieses Problem nur zaghaft in Angriff. Bis 2030 will sie den Anteil des Bio-Essens in Schulkantinen auf 55 Prozent erhöhen. Deutlich weiter ist da schon das Burgenland. Schon 2024 soll in Schulen nur noch Bio-Essen angeboten werden. Was alles möglich ist, zeigen uns die skandinavischen Länder. So ist in Finnland und Schweden Schulessen bereits seit vielen Jahrzehnten selbstverständlich gratis. Im Interesse der Schülerinnen und Schüler sollte Österreich nachziehen.