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Kindergartenangestellte fordern mehr Personal und höhere Löhne: „Geld für Kinder statt für Inserate“

„Spart das Geld bei Inseraten, schickt es in den Kindergarten!“ Dieses und ähnliche Demoschilder hielten vergangene Woche Tausende Kindergartenangestellte in Wien in die Höhe. Nach Bekanntwerden des ÖVP-Chat-Skandals und den von Kurz verhinderten 1,2 Milliarden für bessere Kinderbetreuung fordern sie: mehr Personal, mehr Geld und vor allem bessere Arbeitsbedingungen.

„Jetzt gibt’s Wirbel!“ Unter diesem Motto haben vergangene Woche über 5.000 Kindergartenangestellte gegen die miserablen Zustände in Österreichs Kindergärten demonstriert. Schlechte Bezahlung, zu wenig Personal und ausufernde Administrationstätigkeiten erschweren den PädagogInnen, den KindergartenhelferInnen und AssistentInnen die Arbeit: am Ende bleibt kaum Zeit, sich um die Anliegen der einzelnen Kinder zu kümmern.  Begonnen hat die Protestwelle vergangenen Dienstag mit der Betriebsversammlung der Wiener Privatkindergärten. Am Donnerstag vertraten dann auch die städtischen Kindergärten lautstark ihre Forderungen.

„Rahmenbedingungen aus vorigem Jahrhundert“

Eine Kindergartenleiterin appelliert in ihrer Rede an die Politik: „Zwar reden alle immer von den Kindergärten als erster Bildungseinrichtung, aber die Rahmenbedingungen stecken noch im vorigen Jahrhundert fest!“ Der Frust der Pädagoginnen und Pädagogen hat sich nicht zuletzt auch durch die Coronakrise verstärkt. Die Kindergärten seien auch während der Pandemie immer für die Kinder und Familien da gewesen. Schutzmaßnahmen für die Angestellten oder auch eine finanzielle Anerkennung in Form eines „Coronabonus“ fehlen bis heute. Die Kindergartenangestellten fordern nun mehr Geld für die Branche. Und auch die Kindergartenleiterin erwarte sich nun von den Politikern „von Wien bis Vorarlberg, ihrer Verantwortung gerecht zu werden“. Die Politik solle die tägliche Arbeit im Kindergarten wortwörtlich mehr wertschätzen.

Bildungsminister Faßmann lässt Forderungen verhallen

Auch vor dem Bildungsministerium protestierten die Kindergartenangestellten und erwarten sich zeitgemäße Rahmenbedingungen. Der Bildungsminister putzt sich indessen ab und verweist darauf, dass Kindergärten Ländersache sind. Das Bildungsministerium sei lediglich für die Ausbildung der ElementarpädagogInnen zuständig. Doch auch das haben die Demonstrierenden und die Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaft stark kritisiert: Sie wollen endlich ein einheitliches Gesetz anstelle von neun Länderregelungen. Doch nicht nur deswegen sind die Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen Wiens empört.

Kurz verhinderte Ausbau der Nachmittagsbetreuung

Die jüngsten Enthüllungen rund um die ÖVP-Chatprotokolle zeigen ein beschämendes Sittenbild: Kurz und Kumpanen haben 2016 aus reinem Egoismus und persönlicher Machtgier den Kindern und Familien in Österreich den Anspruch auf eine gute Kinderbetreuung gestohlen. Gefälschte Umfragen, gekaufte Zeitungsinserate und persönliche Interessen waren dem Ex-Kanzler wichtiger als das Wohl der Bevölkerung. Durch die Intrigen der Kurz-ÖVP fehlen nun 1,2 Milliarden Euro. Geld, das bereits in bessere Kinderbetreuung investiert werden hätte sollen. Und Geld, das den KindergartenpädagogInnen sowie ihren Assistentinnen und Assistenten bis heute fehlt.

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