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Kärnten und die Steiermark haben gemeinsam etwa gleich viele Einwohner wie Wien – klimafreundliche und leistbare Mobilitität für die Südregion wäre demnach zentral. Die wollen die Landeshauptleute der beiden Bundesländer, Peter Kaiser (SPÖ) und Mario Kunasek (FPÖ) mit einem gemeinsamen Klimaticket für die Koralmbahnstrecke einfordern. Bewegung vom Bund und vom Kärnter ÖVP-Verkehrslandesrat Schuschnig fehlt aber noch.
Wer in Kärnten ein Jahr Öffis fährt, zahlt 430 Euro. In der Steiermark kann man für 74 Euro mehr – nämlich für 514 Euro durch die grüne Mark düsen. Dass es ein, wie von den Landeshauptleuten gefordertes bundesländerübergreifendes Ticketmodell noch nicht gibt, sorgte in der Vergangenheit für Kritik. Kommt nun mit der Koralmbahn Bewegung in die Sache?
So einfach lässt sich die Frage nicht beantworten, denn wenn man im Büro von Peter Kaiser nachfragt dürften hier einige Beteiligten säumig sein. Einer davon ist der Kärntner Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Ein gemeinsames Ticketmodell würde in seinen Wirkungsbereich fallen. ÖBB-Chef Andreas Matthä gibt in einem Gespräch mit der KleinenZeitung aber an, dass man bezüglich grenzübergreifendem Ticketmodell immer noch auf eine Gesprächseinladung seitens der zuständigen Politiker warte.
Das stößt auf. Nicht nur bei der Zivilbevölkerung, sondern auch bei Vereinen, die sich für mehr öffentliche Moblitität einsetzen. So etwa der Verein Fahrgast Kärnten. Der kritisiert, dass die Gültigkeit des aktuellen Kärnten-Tickets an der Landesgrenze, und in gewissen Zügen (Railjets) schon beim Einsteigen in Klagenfurt endet – denn, wenn man in andere Bundesländer weiterfährt, braucht man auch ein zusätzliches Ticket. Selbiges gilt natürlich auch für die steirischen Fahrgäste.
5 Gründe für die Koralmbahn: Ein Meilenstein für Österreichs Mobilität
Der Verein Fahrgast Kärnten fordert von den Verkehrsverbünden diesseits und jenseits der Koralm jedenfalls rasche Anpassungen. Kaiser und Kunasek springen auf diesen Zug auf. So soll der Koralmtunnel auch bei den Tarifen die Bundesländer verbinden. Die politische Zusammenarbeit habe in den letzten Jahren gut funktioniert, betont man, – vor allem seit der 1. Kärnten-Steiermark-Konferenz im Herbst 2023.
Vorbild beim neuen Ticketmodell ist jenes der Verkehrsverbund-Ostregion zwischen Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Dort zahlt man für 1 Jahr Öffi-Fahren 898 Euro (Metropolregion inklusive Fahrten in Wien) oder 533 Euro für Fahrten in Niederösterreich und dem Burgenland.
Die Forderungen nach einem gemeinsamen Klimaticket nannten Kaiser und Kunasek bei der dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz in Klagenfurt am Dienstag. Wichtig sei ihnen außerdem, dass verhindert werde, dass der Bund hier die alleinige Verantwortung für nachhaltige Mobilität auf die Bundesländer abwälze. Das sei eine Frage, die auch im Finanzausgleich geklärt werden müsse.
Bund vs. Länder – Der Finanzausgleich einfach erklärt
Die Landeshauptmänner, und ihre Regierungsparteien haben neben dem zentralen Thema der Koralmbahn auch weitere gemeinsame Projekte und Forderungen bei der 3. gemeinsamen Bundesländerkonferenz präsentiert: Unter anderem im Katastrophenschutz oder auch bei kulturellen Kooperationen. Es gibt etwa ein Theater-Probe-Abo zwischen dem Stadttheater Klagenfurt und den Vereinten Bühnen Graz unter Einbindung der Koralmbahn. Außerdem baue man die Zusammenarbeit im Standortmarketing und auch auf Hochschulebene aus.
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