Bild: BKA / Dragan Tatic
Kitzbühel: Die Hochburg der Reichen und „Schönen“ ist auch heuer wieder fulminantes Après-Ski-Mekka. Mittendrin die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Warum? Das fragt sich nicht nur der Landesrechnungshof, sondern auch ganz Niederösterreich. 22.529,92 Euro kostete der letzte „Niederösterreich“-Empfang, den die „Grande Dame“ 2019 ausgerichtet hat. Auch heuer ist im Nobelhotel „Kitzhof“ mit ähnlichen Ausgaben zu rechnen.
Alle Jahre wieder füllt sich die „Gamsstadt“ Kitzbühel mit Promis und all jenen, die gerne dazu gehören wollen. Grund dafür: das 84. Hahnenkammrennen. Auch 2024 tummeln sich von 15.-21. Jänner neben Ski-Stars, viele weitere „Sternchen“ des Promi- oder Politik-Himmels durch die Gassen des Nobel-Skiorts.
Während Schwarz-Blau in Niederösterreich immer mehr Sozialfonds kürzt, gönnt sich auch Mikl-Leitner beim NÖ-Empfang das ein oder andere gute Tröpferl. Aber nicht nur der Schampus fließt, mit ihm auch das Geld – um genauer zu sein, jenes der NÖ-Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Abseits der Piste finden bereits Tage vor den offiziellen Ski-Rennen glamouröse Partys statt. Neben Arnold Schwarzenegger und der Tiroler Landesregierung, lädt auch die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wieder zum traditionsreichen Niederösterreich-Empfang ein. Wozu „in Zeiten der Rekordteuerung“ so ein „teurer Empfang“ veranstaltet wird, erschließt sich vielen Niederösterreichern und auch dem Kontroll-Landesrat, Sven Hergovich (SPÖ) hingegen überhaupt nicht.
Noch vor dem Empfang der Tiroler Landesregierung lädt Johanna Mikl-Leitner am Donnerstag unter dem Motto „Ausgsteckt is!“ zu ihrer VIP-Party in den Kitzhof ein. Dort findet nur zwei Tage später die bekannte Hummerparty statt. Ein Fest für den Gaumen! Auf der Gästeliste finden sich zahlreiche bekannte Namen, darunter „Millionenschow“-Moderator Armin Assinger und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Wohlgemerkt bei diesem Promi-Aufmarsch wird’s schon mal eng in Kitzbühel – und damit auch teuer. Ein Doppelzimmer im Zentrum kostet dann schon um die 1000 Euro pro Nacht.
Von Seiten Niederösterreichs rechtfertigt man den NÖ-Empfang in Kitz mit dem Werbewert für das schwarz-blaue Bundesland. Laut Medienbericht solle der dreimal so hoch sein, wie die Kosten der Veranstaltung. Wo dieser Werbewert errechnet und dokumentiert wurde, fragt nun der Landtagsabgeordnete Rene Pfister in einer Anfrage an Johanna Mikl-Leitner im NÖ-Landtag. Ihm und Sven Hergovich stoßen die Kosten schwer auf: Erst im Sommer 2023 haben Schwarz-Blau in NÖ die Wohnbauförderung komplett gestrichen.
Hergovich kritisiert das Vorgehen der niederösterreichischen Landeshauptfrau und empfiehlt ihr für’s nächste Jahr „das Geld der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher künftig beispielsweise in geförderten Wohnbau statt in Kitzbüheler Partynächte zu investieren“.
Nicht nur von der SPÖ, auch vom Rechnungshof gab es in der Vergangenheit Kritik zum Umgang mit dem Steuergeld der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Nach einer Prüfung zeigte sich etwa, dass bei fünf von sechs Stichproben Angebote oder Aufträge fehlten. Darunter auch das letzte Event in Kitzbühel 2019.
Die FPÖ hat es sich hingegen in der Zwischenzeit auf der Regierungsbank gemütlich gemacht. Udo Landbauer schweigt zu Mikl-Leitners fragwürdigem Umgang mit dem Steuergeld. Wer selbst am Futtertrog sitzt, traut sich nicht mehr mit Steinen werfen.
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