Österreich

„Österreich testet“: Anschobers Anmelde-Webseite für Corona-Tests kostet 6.000 € Steuergeld – pro Tag!

Nach dem peinlichen Ende des „Kaufhaus Österreich“ wird die nächste Steuergeld-Verschwendung für Webseiten bekannt: Die Anmelde-Plattform für Corona-Schnelltests „Österreich testet“ verursacht eine halbe Million Euro Errichtungs-Kosten. Der laufende Betrieb schlägt mit 190.000 Euro pro Monat zu Buche. Damit frisst eine einzige Webseite täglich mehr als 6.000 Euro Steuergeld.

„Österreich testet“: 190.000 Euro laufende Kosten

Die Pannenserie der Bundesregierung geht weiter. Diesmal an der Reihe: Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Er ließ im Dezember 2020 die Anmelde-Plattform „Österreich testet“ entwickeln. Mit der Webseite wurden die Corona-Massentests vor Weihnachten abgewickelt. Jetzt wird bekannt: Die Erstellung der Plattform hat mehr als eine halbe Million Euro an Steuergeld gekostet und der laufende Betrieb schlagt mit 190.000 Euro pro Monat zu Buche.

Das geht aus einer Neos-Anfrage an Gesundheitsminister Anschober hervor. Die einmaligen Kosten zum Start der Anmelde-Plattform betragen 546.373,04 Euro. Weil die Webseite nicht nur für die Massentests im Dezember genutzt wird, sondern auch weiter die Corona-Schnelltests abwickeln soll, fallen weiterhin Kosten für den laufenden Betrieb ab. Und zwar saftige 187.878,95 Euro pro Monat.

Die Neos-Anfrage an Gesundheitsminister Anschober zeigt: Die „Österreich testet“ Webseite verursacht monatliche Kosten von fast 190.000 Euro.

„Österreich testet“ kostet 37 mal mehr als das „Kaufhaus Österreich“

Die hohen monatlichen Ausgaben sorgen für Fassungslosigkeit. Fast 190.000 Euro monatlich für den laufenden Betrieb einer Webseite sind tatsächlich mehr als unüblich. Die Kosten für Server, Domain und Wartung liegen im Normalfall im dreistelligen Bereich. Sogar das „Kaufhaus Österreich“ – eine Webseite, die heimische Unternehmen im Corona-Lockdown unterstützen sollte und nach viel Kritik und horrenden Kosten wieder zugesperrt wurde – war billiger. Das digitale Kaufhaus verursachte laufende Kosten von „nur“ 5.000 Euro pro Monat. Der Betrieb von Anschobers „Österreich testet“ kostet 37 mal mehr.

Die Anmelde-Plattform des Gesundheitsministers verschlingt mehr als 6.000 Euro Steuergeld pro Tag. Der viel zitierte Ausspruch „koste es, was es wolle“ dürfte hier etwas zu ernst genommen worden sein.

Dabei ist nicht einmal klar, ob die bundesweite Webseite „Österreich testet“ die freiwilligen Corona-Testungen in allen Bundesländern abwickelt. Tirol, Salzburg, Vorarlberg, Niederösterreich und Wien haben grundsätzlich eigene Anmelde-Plattformen.

Datenleck beim Start der Anmelde-Plattform

Mit der Entwicklung der teuren Anmelde-Plattform wurde die A1 Telekom Austria Aktiengesellschaft beauftragt. Abgewickelt hat das Projekt die A1-Unternehmenstochter „World Direct“. Bereits beim Start im Dezember 2020 kam es zu Pannen. Die Webseite musste nach einem Datenleck vorübergehend offline genommen werden. Die Daten von rund 800 Personen, die sich für die Corona-Schnelltests angemeldet hatten, wurden fälschlicherweise an Dritte weitergeleitet.

Philipp Stadler

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