ÖVP und Grüne inserieren Corona-Kampagnen bevorzugt in ÖVP-freundlichen Medien. An der Gestaltung verdienen regierungsnahe Agenturen und Unternehmen. Wie viel? Das ist unklar. Denn offiziell beauftragt das Rote Kreuz. Dem wurden erst im Februar per Gesetz 2 Millionen Euro jährlich zugesichert.
3,17 Millionen hat die Babyelefanten-Kampagne der Bundesregierung verschlungen. Nicht insgesamt, sondern allein für Inserate und Werbeschaltungen. Wie viel die beteiligten Agenturen für Gestaltung und Mediaplanung kassiert haben? Das will die Bundesregierung nicht verraten. Sebastian Kurz beruft sich aufs „Geschäftsgeheimnis“ und versteckt sich hinter dem Roten Kreuz. Klar ist nur: Ein Netzwerk aus Unternehmen mit Nähe zu Türkis-Grün hat gut verdient. Und erst diesen Februar hat die Bundesregierung per Gesetz dem Roten Kreuz 2 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr gesichert.
Wieviel Geld wirklich geflossen ist, musste die Bundesregierung nur bei den Kosten für Inserate und Medienschaltungen offenlegen. Eine parlamentarische Anfrage der NEOS-Abgeordneten Henrike Brandstötter zwang sie dazu. Besonders gut verdient haben dabei Medienunternehmen, die im Sinne der ÖVP berichten: Krone, OE24 und Kurier bekamen große Stücke vom Kuchen ab.
Schon länger wird die Regierung Kurz für „Medienförderung durch die Hintertür“ kritisiert. Presseförderung und Inserate sind zwei der wichtigsten Einnahmequellen für Medienhäuser. Während die Bundesregierung die Presseförderung nur nach gesetzlichen Vorgaben verteilen kann, hat sie bei Inseraten weitgehend freie Hand. So kann sie Berichterstattung durch Inserate „belohnen“, oder eben „abstrafen“, indem sie weniger inseriert.
Deutlich intransparenter sind die Kosten für die beteiligten Agenturen. Denn derartige Inserate und Werbungen werden nicht direkt bei den einzelnen Medien gekauft, sondern eine Mediaagentur beauftragt, die das übernimmt. In diesem Fall die Agentur „Wavemaker“. Wieviel sie für ihre Leistungen kassiert hat, will die Bundesregierung nicht verraten – sie beruft sich aufs „Geschäftsgeheimnis“.
Besonders auffällig ist auch die Konstruktion hinter der gesamten Kampagne. Die Bundesregierung hat die Gestaltung der Werbespots nämlich nicht selbst beauftragt. Das übernimmt das Rote Kreuz. Deshalb ist nicht bekannt, nach welchen Kriterien die Agenturen ausgewählt wurden. Klar ist allerdings, dass mit Philipp Maderthaners Campaigning Bureau die Firma eines persönlichen Freundes des Kanzlers gut verdient. Auch auffällig viele Grüne sind daran beteiligt und die Kreativagentur Jung von Matt ist in diesem Dunstkreis ebenfalls gut vernetzt. Nicht fehlen darf natürlich der Beratungskonzern Accenture.
Brandstötter spricht von einem „Nadelöhr Rotes Kreuz“ und stellt die berechtigte Frage: Was hat eigentlich das Rote Kreuz davon? Fest steht: das Rote Kreuz ist eine stramm ÖVP-nahe Organisation. Fest steht auch: Die ÖVP beschließt immer wieder Gesetze, an denen das Rote Kreuz gut verdient.
Brandstötter weist darauf hin, dass die Bundesregierung erst Anfang Februar das Rotkreuzgesetz geändert hat. Die Organisation erhält ab nun jährlich 2 Millionen Euro zusätzlich für die „Nationale Kommission zur Umsetzung des Humanitären Völkerrechts“: Diese Kommission gibt es allerdings seit Jahren. Warum das Rote Kreuz plötzlich 2 Millionen zusätzliches Geld kriegt, ist fraglich.
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