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Über zwei Wochen im Sommer zu: OÖ-Kinderkrippen landen mit 17 Schließtagen auf vorvorletztem Platz in ganz Österreich

Foto von Fabian Centeno auf Unsplash

Schlechte Bilanz: In Oberösterreich müssen Eltern und Erziehungsberechtigte von 0-2-jährigen Kindern kreativ werden. Denn sie sind mit durchschnittlich 17 Schließtagen von Kinderkrippen konfrontiert. Wo hin mit den Kids, wenn die öffentliche Betreuung versagt?

Früher hieß es Kindergarten, jetzt ist immer öfter auch die Rede von Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen. Und tatsächlich hat sich in den vergangenen Jahren ein Umdenken vollzogen: Von klein an sollen alle Kinder in Österreich nicht nur die beste Betreuung, sondern auch die beste Bildung erhalten.

Doch das ist in vielen Bundesländern schwer möglich. In Oberösterreich stellt man Eltern und Erziehungsberechtigte vor große Herausforderungen, denn mit durchschnittlich 17,1 Schließtagen von Kinderkrippen quer durch Oberösterreich, wird die Kinderbetreuung ein Organisationsproblem für viele Familien. Und auch die Bildung der Kleinsten bleibt auf der Strecke, wenn Kids zwischen Großeltern, Tanten/ Onkels oder privaten „Baby-Sittern“ hin- und hergereicht werden müssen.

Keine Kinderkrippe: 17 Schließtage in den Sommerferien

Laut Statistik Austria liegt Oberösterreich bei den Schließtagen von Kinderkrippen am drittletzten Platz. Wenn man die Schließtage sowohl von Krippen, als auch Kindergärten oder Horten während der Sommerferien zusammenrechnet, liegt das schwarz-blaue Bundesland mit „nur“ 15,2 Schließtagen zwar über dem Österreich-Schnitt. Anders sieht es bei Krippen und Kleinkind-Betreuungseinrichtungen aus. Dort haben es fünf andere Bundesländer geschafft, ein besseres Angebot als Oberösterreich bereitzustellen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird zusätzlich erschwert, wenn es zu wenig Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für die Kleinsten gibt. Das meint auch die oberösterreichische Bildungssprecherin, Doris Margreiter (SPÖ). Was für viele Eltern hinzu kommt: Kinderbildungs- und betreuuungseinrichtungen sind oft teuer – in Oberösterreich mehr als in anderen Bundesländern.

Mindestens 110 Euro für Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich

Am Montag, den 24. Juli werden in der Sitzung der oberösterreichischen Landesregierung deshalb die Nachmittagsgebühren für die Kinderbetreuung diskutiert. Diese soll aufgrund der hohen Inflation  einmalig nicht angepasst werden. Zu wenig, wenn es nach Michael Lindner, dem Vorsitzenden der SPÖ Oberösterreich geht.

Im Februar 2018 führte die schwarz-blaue Landesregierung nämlich die Kindergarten-Gebühren ein. Seither mussten die Erziehungsberechtigten in Oberösterreich für die Nachmittagsbetreuung ab 13 Uhr zahlen. In anderen Bundesländern wie beispielsweise dem Burgenland, Wien oder ab Herbst auch in Kärnten sind Kinderbetreuungseinrichtungen gratis. In Oberösterreich kostet die Nachmittagsbetreuung die Familien seit 2018 wieder bis zu 110 Euro pro Kind und Monat. Dabei ist das Essen noch nicht einmal mit eingerechnet. Das führte zu unzähligen Abmeldungen von Kindern aus der Nachmittagsbetreuung, weil sich oberösterreichische Familien die Zusatzzahlungen schlicht nicht mehr leisten konnten.

Job und Familie: Zu wenig Kinderbetreuungsplätze heißt, dass Frauen nicht arbeiten gehen können 

Fakt ist: Nicht einmal ein Drittel aller 0-2-Jährigen haben österreichweit aktuell einen Platz in einer Kleinkind-Betreuungseinrichtung. 94,4 Prozent der 3-5-Jährigen hingegen schon. Die Hälfte aller jährlichen Schließtage von Kinderbetreuungseinrichtungen fällt aber – auch bundesweit verglichen – in den Sommer.  Im österreichweiten Schnitt sind es in etwa 10 Tage. Nachzügler ist dabei Oberösterreich mit 17 Schließtagen für Kinderkrippen während der Sommerferien.

Einen sogenannten „Rechtsanspruch auf Kinderbildung“ – also dass für jedes (Klein-)Kind in Oberösterreich ein Platz in einer Betreuungseinrichtung garantiert ist, haben die Parteien auch in der letzten Landtagssitzung vor der Sommerpause diskutiert. Rausgekommen ist wieder mal nichts – ÖVP, FPÖ und auch die MFG stimmten dagegen. Der Antrag für mehr Kinderbetreuungsplätze ist durch die SPÖ eingebracht worden – gerade im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund und Ländern hätte man sich Zustimmung aller Landtagsparteien erwartet. Auch die oberösterreichischen Familien hätten sich gefreut – die müssen nun weiterhin selbst schauen, wie sie ihre Kinder in den Sommerferien gut betreuen können.

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Bild: SPÖ Presse und Kommunikation, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons

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