Wien

Von der Thaliastraße bis zu Schulsanierungen: Die neue Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp macht Ottakring zukunftsfit

Als Kind wollte sie Astronautin werden, nun darf sie als Bezirksvorsteherin ihren persönlichen Lieblings-Kosmos, Ottakring, gestalten. Stefanie Lamp ist die neue Bezirkschefin im 16. Wiener Gemeindebezirk und mit ihren 34 Jahren die Jüngste, die es je gab. Gemeinsam mit den Ottakringer:innen und ihrem eingespielten Team will sie den Bezirk noch moderner machen: Straßen-und Schulsanierungen stehen dabei ganz oben auf ihrer Agenda.

Als Kind wollte Stefanie Lamp Astronautin, Popstar oder Ärztin werden. Nun ist sie mit 34 Jahren die jüngste Bezirksvorsteherin im 16. Bezirk und somit ein bisschen von allem. Dass ihr Weg sie in die Bezirkspolitik verschlagen hat, war nach ihrer Ausbildung der “Internationalen Entwicklung” und einem Praktikum im Außenministerium in Los Angeles, bewusst gewählt. Auf dieser Ebene könne man einfach am besten und vor allem gemeinsam mit den Menschen gestalten, in welche Richtung es weitergehen soll, erzählt sie im Gespräch mit der NeuenZeit.

Den Bezirk modernisieren – Von der Thaliastraße über die Neulerchenfelderstraße bis zur Ottakringerstraße

Wohin es geht – das sieht man auch an vielen Straßen in Ottakring. In den letzten Monaten hat sich unter Lamps Vorgänger Bezirksvorsteher a.D. Franz Prokop noch viel getan: Der Bezirk putzt alle großen Straßenzüge – die Thaliastraße, die Neulerchenfelder und auch die Ottakringerstraße – heraus.  Teilweise ist der Umbauprozess noch in vollem Gange und für viele im Bezirk ein großes Thema, weiß Stefanie Lamp. Gerade in der Thaliastraße ist die Erneuerung der ersten beiden Abschnitte noch nicht lange her. Der dritte Abschnitt, ab der U3 Ottakring steht bildlich gesprochen “vor der Türe”. 

Gerade jetzt ist ihr wichtig, dass die Ottakringerinnen und Ottakringer bei allen Veränderungen im Bezirk mitreden können. Nur wenige Tage nach Amtsantritt tourt sie deshalb schon durch die Thaliastraße, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, Anliegen “aufzuschnappen”. Bis zum Sommer möchte sie mindestens einmal in jedem Geschäft auf der Thaliastraße vorbeigeschaut haben.

Rund 100 Mio. Euro für Schulsanierungen: Wollen Bildung im Bezirk noch besser gestalten

Aber nicht nur die Straßen im Bezirk sind im Modernisierungsprozess. Auch bei den Schulsanierungen bewies man in Ottakring stets Mut zu schnellen und wichtigen Entscheidungen. Zehn Schulen sind in den letzten Jahren saniert worden, mit einem Budget von rund 100 Millionen Euro. “Die letzte Sanierung – das Schulzentrum Ottakring in der Schinnaglgasse – beginnt gerade”, erzählt Lamp, die selbst Mutter von zwei Mädchen ist, stolz. 

Im Bezirk soll es für alle Kinder und Jugendlichen die modernsten Bildungsmöglichkeiten geben, “soweit es im Rahmen unserer Bezirkskompetenzen auch möglich ist”, fügt die frischgebackene Bezirksvorsteherin hinzu. Dass man nicht nur die Bildung, sondern auch die wohlverdiente Freizeit im Blick hat, zeigt Ottakring mit dem Familienfreibad Hofferplatz. Dort hat man mitten im dicht besiedelten Gebiet aus dem ehemaligen Kinderfreibad ein modernes Familienfreibad mit 250 m2 Erlebnisbecken geschaffen.

Kühle Oasen werden auch in Zukunft immer wichtiger, betont Lamp. Deshalb möchte sie gemeinsam mit dem Klimateam im Pilotbezirk Ottakring auch weiterhin wichtige Akzente setzen. Im Rahmen des „Pilotprojekts Klimateam“ haben Bewohnerinnen und Bewohner von Ottakring Ideen für einen nachhaltigen Bezirk eingereicht. Im Anschluss haben Expert:innen der Stadt Wien die Ideen auf Ihre Machbarkeit geprüft wurden. Eine Jury – wieder aus Bürgerinnen und Bürgern hat dann die Siegerprojekte ausgewählt – ab 2024 startet die Umsetzung. 

Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp: Raum zum Wohlfühlen für alle Menschen, die in Ottakring leben

Eines der Siegerprojekte ist die Erneuerung des Vorplatzes bei der U3 Ottakring. Den könne man mit künstlerischen Elementen und auch klimafreundlicher gestalten. Von Klavieren im öffentlichen Raum, wie Lamp sie auf ihren Reisen in anderen Metropolen kennen gelernt hat oder mehr Grünflächen: ein moderner Bezirk darf und soll unter ihrer Führung auch kreative und neue Impulse verwirklichen können. 

Das Schöne in Ottakring ist ja: „Jeder hier deckt unterschiedliche Aspekte ab”, sowohl in ihrem Team, als auch jede einzelne Bewohnerin und jeder einzelner Bewohner, schwärmt Lamp. 50 Prozent der Menschen, die in Ottakring leben, kommen von anderswo, als aus Österreich. Dieses internationale Flair macht den 16. Bezirk aus. 

Und auch sonst ist Ottakring alles andere als homogen: Auch am Berg oben brauchen die Menschen gute Nahversorgung und gute Öffis. Auf die Bedürfnisse aller Bewohner:innen habe man in der Vergangenheit mit Franz Prokop gut geschaut, das werde man auch in Zukunft weiterführen, erzählt sie.

Starkes Team, transparente Entscheidungen 

Stefanie Lamp übernimmt für ihre Vorhaben jedenfalls ein gut geöltes Räderwerk. Nach 20 Jahren übergab Bezirksvorsteher a.D. Franz Prokop an die 34-jährige. Dass sie in die Fußstapfen einer Legende trete, sei Lamp bewusst. Doch gemeinsam mit ihrem eingespielten Team blickt sie zuversichtlich auf die kommenden Projekte.

Trotz des Vorsteher-Wechsels von Prokop auf Lamp bleibt vieles im Team beständig: Eva Weissmann (rechts im Bild), war schon unter Vorgänger Franz Prokop Bezirksvorsteher-Stellvertreterin. Das  „gute Miteinander“ im Team ist für sie und Stefanie Lamp auch weiterhin gelebte Realität. // Bildcredits: Kurt Prinz

Ob sie Angst vor Kritik habe, fragen wir die frischgebackene Bezirkschefin noch: 

„Wenn Kritik kommt, muss man sich selbst in den Spiegel schauen können und dann erklären, warum eine Entscheidung so getroffen worden ist. Durch’s Gespräch gibt’s dann sicher auch gegenseitiges Verständnis.“

Vor allem mit den anderen Bezirksparteien werde man “sich auch weiter streiten”, fügt sie dann noch mit einem Augenzwinkern hinzu. Aber wenn’s darum geht, dass man für die Bewohner:innen in Ottakring gemeinsam etwas verbessern möchte, dann sind die politischen Parteien im Bezirk in der Regel wieder sehr nah beieinander, weiß sie aus Erfahrung. Lamp wurde bei der Wahl zur Bezirksvorsteherin jedenfalls einstimmig gewählt – auch das lässt mit großer Zuversicht auf eine eher reibungslose Bezirkspolitik für Ottakring blicken. 

NeueZeit Redaktion

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