In der „Pratersauna“, einem Club von Szene-Gastronom Martin Ho, soll laut einem Medienbericht organisierter Drogenhandel stattfinden, in den sogar das Security-Personal des Lokals eingeweiht ist. Politische Brisanz erhält der Vorwurf, weil Ho zu den engsten Freunden von ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz zählt. Nicht das erste Mal gibt es Aufregung um den Gastronomen und Kurz-Freund.
Das Gerücht geht schon länger um: Der Wiener Gastronom Martin Ho soll Verbindungen zur Drogenszene haben. Bereits im Ibiza-Video behauptete Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache: „Das ist der größte Drogendealer Wiens“ (gemeint ist Ho). Das Online-Medium ZackZack will jetzt nach einer Undercover-Aktion beweisen können, dass in Hos „Pratersauna“ organisierter Drogenhandel stattfindet und sogar das Security-Personal eingeweiht ist.
Politisch brisant ist der Vorwurf, weil Martin Ho zu den engsten Freunden von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zählt. Obwohl es bereits mehrfach Verdacht auf Drogenhandel in den Lokalen von Martin Ho gab, hatte der Unternehmer bisher keine ernsthaften Konsequenzen zu befürchten. Eine mögliche Erklärung von politischen Beobachtern lautet: Ho hat mächtige Freunde.
Verdacht auf organisierten Drogen-Handel in der „Pratersauna“ von Martin Ho
Das Online-Medium ZackZack veröffentlichte eine eidesstattliche Erklärung, in der ein Zeuge von organisiertem Drogen-Handel in der „Pratersauna“ berichtet. Seit Martin Ho den Club übernommen habe, sei der Handel besonders gut organisiert.
In einer Undercover-Aktion prüfte ZackZack jetzt gemeinsam mit einer anderen Tageszeitung den Vorwurf. Ein Journalist berichtet, er habe in der „Pratersauna“ problemlos Kokain kaufen können (das er anschließend der Polizei übergeben habe). Und: Der Dealer habe sich offenbar mit dem Sicherheitspersonal des Clubs abgesprochen.
Nach dem Medienbericht hat jetzt das Wiener Landeskriminalamt Ermittlungen aufgenommen. Martin Ho selbst gab bisher keine Stellungnahme ab.
Hat Kurz seinen Freund Martin Ho frühzeitig über einen Gastro-Lockdown informiert?
Die Freundschaft von Unternehmer Martin Ho und Kanzler Sebastian Kurz ist kein Geheimnis. In einem Interview hat der Gastronom sogar verraten, den Kanzler amikal „Shorty“ zu nennen.
Die Verbindung zwischen Kurz und Ho hat in der Vergangenheit für – bisher nicht bewiesene – Vorwürfe gesorgt. Im Herbst 2020 kündigte Hos Edel-Restaurant „DOTS“ an, wegen eines „dringlichen Appels“ der Regierung zu schließen. Erst Tage später gab die Bundesregierung einen Lockdown für die Gastronomie bekannt. Hat Kurz seinen Freund vorzeitig über den Lockdown informiert? Das „DOTS“ dementierte.
Davor, im Juni 2020, verrechnete das Lokal von Martin Ho plötzlich nur mehr einen reduzierten Mehrwertsteuer-Satz von fünf Prozent. Die Corona-bedingte Senkung der Mehrwertsteuer trat aber erst Wochen später in Kraft. Ho selbst sprach von einem „technischen Fehler“.
Viele Beobachter gewinnen den Eindruck, der Szene-Gastronom könne sich alles erlauben. Man brauche dafür nur die richtigen Freunde.