Die zehn reichsten Österreicherinnen und Österreicher 2022 vergrößerten in den letzten beiden Jahren ihr Vermögen um 16,5 Milliarden Euro. Während Hunderttausende durch die Corona-Lockdowns ihre Jobs verloren haben oder wegen der aktuellen Teuerung die Heizung abdrehen müssen, sind die heimischen Milliardäre heute im Schnitt um 40% reicher als vor der Corona-Krise.
Lockdowns, Corona-Kurzarbeit und seit einigen Monaten auch noch explodierende Preise an der Tankstelle oder beim Wohnen – wir leben in Krisenzeiten. Aber einige wenige scheinen trotzdem zu profitieren: Die zehn reichsten Österreicherinnen und Österreicher vergrößerten ihr Vermögen während der Corona-Pandemie um insgesamt 16,5 Milliarden Euro.
Während Corona: 10 reichste Österreicher 2022 vergrößerten ihr Vermögen im Schnitt um 40%
Als reichster Österreicher scheint in der neuen Reichenliste des Wirtschaftsmagazins Forbes erneut Red Bull Boss Dietrich Mateschitz auf. Sein Vermögen wuchs während der Pandemie von 15,2 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 25,2 Milliarden Euro im Jahr 2022. Das entspricht einem Vermögens-Plus von zwei Dritteln.
Der verhältnismäßig größte Krisen-Gewinner ist Helmut Sohmen. Der Ex-Chef des Schiffahrts-Konzerns „BW Group“ besitzt heute 3,6 Milliarden Euro – um 105% mehr als noch vor Corona. Dahinter folgt Bau-Unternehmer Georg Stumpf. Er katapultierte sich mit einem Vermögens-Plus von 79,5% zum zweitreichsten Österreicher und besitzt nun 7,3 Milliarden Euro. Nur ein einziger österreichischer Milliardär verlor während zwei Jahren Corona-Krise an Vermögen: Novomatic-Eigentümer Johann Graf büßte 23,1% seines Vermögenswertes ein besitzt jetzt „nur“ mehr 4,6 Milliarden Euro.
Während Hunderttausende durch die Corona-Lockdowns ihre Jobs verloren haben oder sich nun wegen der Teuerung das Heizen nicht mehr leisten können, vergrößerten neun der zehn heimischen Milliardäre ihr Vermögen oder blieben zumindest gleich reich.
Türkis-Grüne Steuerreform spart den Unternehmen der Superreichen weitere Millionen
Statt die Menschen in der Krise zu unterstützen – schon lange fordern Experten wie Opposition etwa eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes oder eine automatische Inflationsanpassung von Sozialleistungen wie der Familienbeihilfe – macht die türkis-grüne Bundesregierung Österreichs Milliardären das Leben in Zukunft noch leichter. Mit ihrer Steuerreform senkt die Regierung die Gewinnsteuer für Unternehmen bis 2024 von 25 auf 23 Prozent.
Davon profitieren auch die zehn heimischen Milliardärinnen und Milliardäre, denn alle von ihnen besitzen Unternehmen oder zumindest Anteile daran. Allein die Red Bull GmbH von Dietrich Mateschitz spart durch die türkis-grüne Reform künftig mehr als 19 Millionen Euro Steuern pro Jahr. Der Maschinen- und Anlagenbau-Konzern „Andritz“ spart sich rund 900.000 Euro. Dessen stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Leitner, der neunt-reichste Österreicher. Die „KTM Fahrrad GmbH“ des oberösterreichischen Milliardärs Stefan Pierer muss nach der Steuerreform jährlich rund 830.000 Euro weniger zahlen.
Insgesamt kostet die Kürzung der Unternehmens-Gewinnsteuer den Staat 750 Millionen Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Die von ÖVP und Grünen abgeschaffte Hacklerregelung schlug jährlich mit rund 50 Millionen Euro zu Buche. Das war der Regierung zu teuer.