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5 Verkehrs-Tote in nur 8 Monaten: “S4-Sicherheitsausbau muss vorgezogen werden”

User:My Friend, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Erneut schreckliche Szenen auf der Mattersburger Schnellstraße: Zwei Personen haben bei einem Frontal-Crash ihr Leben verloren. In diesem Jahr sind bereits drei Frauen bei zwei Unfällen auf der S4 gestorben. Den geplanten Sicherheitsausbau ließ Leonore Gewessler wegen einer Umweltverträglichkeitsprüfung stoppen. Der Druck nach einem vorgezogenen Ausbau steigt.

In diesem Jahr kam es bereits zu fünf tödlichen Unfällen auf der Mattersburger Schnellstraße. Schon seit 2013, also seit einem Jahrzehnt (!), gibt es Pläne, die S4 sicherer zu machen. Zumindest eine Mitteltrennwand der beiden Straßen würde das Unfallrisiko schon deutlich minimieren. 2021 hätten die beiden Fahrbahnen des 14,3 Kilometer langen Straßenstücks dann baulich getrennt werden sollen.

Doch dazu kam es nie. Die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler drängte nämlich auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Das Ministerium will den Klima- und Umweltschutz gewährleisten – und die Treibhausgasemission minimieren. Den genannten Grund für die UVP können die meisten Personen angesichts der vielen Verkehrstoten aber nicht verstehen.

Der Verwaltungsgerichtshof entschied sich, entgegen Gewesslers Vorschlag, aber im Oktober 2022 gegen eine UVP. Der Sicherheitsausbau ist nun für 2025 geplant. Für den burgenländischen SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst ist das aber zu spät. Er will weitere Verkehrs-Tote schnellstmöglich verhindern: „Nach dem erneuten schweren Verkehrsunfall fordern wir die Vorziehung des längst überfälligen Sicherheitsausbaus der S4.“

Seit 10 Jahren Ausbau geplant – hätten Sicherheitsvorkehrungen 67 Unfälle verhindern können?

Schon wieder kam es am Samstag zu einem tödlichen Verkehrsunfall auf der Mattersburger Schnellstraße (S4) bei Sigleß: Bei einem Frontal-Crash von zwei PKWs sind zwei Menschen gestorben, vier wurden schwer verletzt. Bereits im Februar krachte eine 27-jährige Frau an derselben Stelle in einen anderen PKW und verlor dabei ihr Leben. Im April kam für eine Mutter (49) und ihre Tochter (16) bei einem Zusammenstoß mit einem LKW jede Hilfe zu spät.

Bereits vor zehn Jahren plante man bereits, die S4 – vor allem die besagte Strecke von 14,3 Kilometern – sicherer zu machen. Im Jahr 2013 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Kernpunkt des 50 Millionen Euro Bauprojekts sollte eine Beton-Mitteltrennung der beiden Fahrbahnrichtungen sein. Auf diesem Straßenstück fahren täglich immerhin 22.000 Menschen.

Die Schnellstraße S4 im Burgenland verbindet die S31 bei Mattersburg mit der A2 bei Wiener Neustadt und ist eine wichtige Verbindung in Ostösterreich. Zwischen 2000 und 2018 gab es auf der Strecke insgesamt 67 Unfälle mit 11 Toten, 16 Schwerverletzten, 124 Verletzten, sowie 310 Unfälle mit Sachschaden.

Wie lange noch? Klimaministerium stoppt Sicherheit-Ausbau

Um das Unfallsrisiko in Zukunft einzudämmen, hätte im Jahr 2021 der Sicherheitsausbau beginnen sollen. Speziell geplant war eine bauliche Mitteltrennung (statt der aktuellen Sperrlinien), ein Abstellstreifen und die Adaptierung der Beschleunigungs- beziehungsweise Verzögerungsstreifen.

Im Juni 2021 entschied dann das Klimaministerium, dass eine UVP-Prüfung durchgeführt werden soll. „Eine geradezu fahrlässige Entscheidung“, meinte damals der zuständige Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). 2022 dann die finale Entscheidung vom Verwaltungsgerichtshof: Eine UVP-Durchführung sei nicht nötig.

Vorgezogener Ausbau soll Unfallgefahr auf Mattersburger Schnellstraße S4 minimieren

Im weiteren Prozess hat die ASFINAG weitere Schritte veranlasst, aktuell werden Materienrechte abgewickelt. Darunter fallen unter anderem Wasser-, Naturschutz- und Forstrecht. Der Baubeginn für den Sicherheitsausbau ist dann für Herbst 2025 geplant.

Wegen der jüngsten tragischen Unfälle ist das aber vor allem für die SPÖ im Burgenland viel zu spät.

„Die zuständige Ministerin Leonore Gewessler und die ASFINAG sollen eine Vorziehung des Sicherheitsausbaus so schnell wie möglich prüfen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, noch vor dem kolportierten Termin im Jahr 2025 mit dem Sicherheitsausbau zu starten“, fordert SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst.

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