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Als Statistin in der Oper im Steinbruch: “Es macht irrsinnig viel Spaß!”

Solistin, umringt von Statisten und Statistinnen in der Oper im Steinbruch// Bild: Jerzy Bin

Sommer ist Festspielzeit! Eines der größten ist mit Sicherheit die Oper im Steinbruch. Für die mitunter gigantischen Opernproduktionen braucht es jedes Jahr an die 100 Statisten. Die NeueZeit hat mit einer Statistin über ihre Arbeit bei den aufwändigen Inszenierungen gesprochen.

Elfi Langer (67) ist seit 23 Jahren Statistin bei der Oper im Steinbruch in St. Margarethen nahe dem Neusiedlersee. Sie wurde damals von einem Bekannten gefragt, ob sie nicht bei der Oper im Steinbruch mitspielen wolle. Seitdem war sie jedes Jahr dabei. Warum sie das macht? „Weil es mir irrsinnig viel Spaß macht!“

Oper im Steinbruch 2019 - Die Zauberflöte Premiere/Statisten// Bild: Andreas Tischler
Oper im Steinbruch 2019 – Die Zauberflöte Premiere// Bild: Andreas Tischler

Statisten in der Oper im Steinbruch: „Es ist schon Arbeit, aber es macht Spaß!“

„Mittlerweile bin ich in der Stammgruppe für Statistinnen, das heißt wir werden jedes Jahr verständigt und können immer mitspielen, wenn wir wollen.“ Wer neu als Statist dazukommen will, muss zuerst ein Casting absolvieren. „Da wird geschaut, ob man in die Inszenierung reinpasst.“ Denn die verschiedenen Regisseure und Regisseurinnen haben unterschiedliche Vorstellungen. Prinzipiell könne aber jeder mitmachen, der möchte „Ob klein, ob groß, ob alt, ob jung, das spielt keine Rolle“.

Elfi Langer (67) - Erste v. links/Statisten Oper
Elfi Langer (67) – Erste v. rechts

Als Statist kann man eine Opernproduktion hautnah miterleben. Man probt von Beginn an mit dem kompletten Team. Die Solisten und Solistinnen, also die Sänger und Sängerinnen mit den Hauptrollen, kommen erst später dazu. Bei den Vorstellungen kann es dann auch mal hektisch zugehen: „Man muss sich bewegen und muss eigene Initiative entwickeln.“ Das sei auch körperlich anstrengend, sagt Langer: „Man steht 90 Prozent der Zeit, also es ist auch Arbeit, aber es macht Spaß.“

„Carmen“ heuer bereits zum vierten Mal zu sehen

Die Oper im Steinbruch findet seit 1996 im gigantischen Römersteinbruch in St. Margarethen im Burgenland statt. Über die Jahre ist die Veranstaltung zu einem Fixpunkt im österreichischen Kultursommer geworden und sogar international bekannt. Leute kommen von überall, um eine Oper im Steinbruch zu erleben. Dieses Jahr wird Georges Bizets „Carmen“ gespielt. Die Oper ist bereits zum vierten Mal im Steinbruch zu sehen, zuletzt 2014. Elfi Langer spielt die Oper heuer zum dritten Mal: “Man kann die Inszenierungen nicht wirklich vergleichen, es ist jedes Jahr etwas anderes.”

"Carmen" in der diesjährigen Inszenierung von Arnaud Bernard
Das Bühnenbild von „Carmen“ in der diesjährigen Inszenierung von Arnaud Bernard// Bild: Jerzy Bin

„Wir haben zu wenige Männer“

Die Bühne ist mit 7.000 m²  eine der größten der Welt. Im Steinbruch-Areal unter freiem Himmel haben 4.800 Zuschauer Platz. Kein Wunder also, dass es für die aufwändigen Produktionen jedes Jahr etliche Statistinnen und Statisten braucht. Langer erinnert sich an Inszenierungen mit bis zu 200 Statisten und Statisten. Zwar melden sich auch jedes Jahr viele, aber: „Wir haben zu wenige Männer.“ Warum sich eher Frauen als Männer melden, weiß Langer nicht. „Vielleicht interessiert es die Männer weniger.“

Statisten in der Oper im Steinbruch - Nabucco 2022// Bild: Jerzy Bin
Oper im Steinbruch – Nabucco 2022// Bild: Jerzy Bin

Für nächstes Jahr werden jedenfalls wieder motivierte Mitspielerinnen und Mitspieler gesucht. Dann steht Giuseppe Verdis „Aida“ auf dem Programm. Anfang 2024 beginnt das Statistencasting, dann können sich ehemalige Statisten und Statistinnen und solche, die es werden wollen, online auf der Website der Oper im Steinbruch anmelden.

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