Steiermark

Keine Leuchtwerbung in der Nacht & neue Photovoltaik-Anlagen: Steirische Städte sparen Energie

Österreich steht vor einer Energiekrise. Während die Regierung nur zum Stromsparen aufruft, setzen steirsiche Gemeinden bereits Maßnahmen. In Graz schaltet die rot-rot-grüne Koalition elektrische Leuchtwerbung in der Nacht aus. Leoben will die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden einschränken. St. Peter-Freienstein spart nicht nur Energie, sondern errichtet selbst einen 37 Fußballfelder großen Photovoltaik-Park.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine befindet sich bereits im siebten Monat. Um Europa unter Druck zu setzen, verwendet Russland nach wie vor Erdgas und Erdöl als Waffe. Es wird daher für den Winter allgemein mit Versorgungsschwierigkeiten gerechnet. Die Regierung hat spät auf die Lage reagiert und fordert in erster Linie die Bevölkerung zum Stromsparen auf.

Im Gegensatz dazu hat Graz bereits jetzt erste Maßnahmen gesetzt. Konkret rief die rot-rot-grüne Koalition im Rahmen ihres Energieplans die erste Frühwarnstufe aus. Öffentliche Gebäude werden ab sofort täglich insgesamt zwei Stunden kürzer angestrahlt. Besonders große Einschränkungen gibt es im Werbebereich: Graz schaltet in den Nachtstunden elektronische Werbeflächen aus.

Leoben will Stromverbrauch um 20 Prozent senken

Auch in der Obersteiermark bereiten viele Gemeinden bereits Pläne für den Winter vor. Besonders ambitioniert ist die Stadt Leoben. Dort soll in den nächsten Tagen ein umfassendes Energiesparprogramm präsentiert werden. Genau wie in Graz plant Leoben, Gebäudebeleuchtungen zurückzufahren. In Verbindung mit anderen Maßnahmen soll der Stromverbrauch drastisch sinken.

Bürgermeister Kurt Wallner (SPÖ) ist zuversichtlich und gibt im Hinblick auf die Stromeinsparungen bekannt: „Ich schätze es werden so zehn bis 20 Prozent sein.“

Wie man Energiesparpotential kreativ nutzt, zeigt die Gösser Brauerei in Leoben. Sie arbeitet seit sechs Jahren CO2-neutral. Die Energie gewinnt die Brauerei aus Reststoffen, die bei der Biererzeugung entstehen. Weltweit ist Gösser damit Vorreiter.

Die Steiermark setzt auf grünen Strom

Die steirischen Gemeinden setzen nicht nur auf Einsparungen, sondern wollen auch die eigene Energieproduktion ankurbeln. Dabei steht die Erzeugung von grünem Strom im Vordergrund.

So möchte Leoben beispielsweise mehr Photovoltaik-Anlagen zur Stromgewinnung verwenden. Im nahe gelegenen St. Peter-Freienstein ist man sogar schon einen Schritt weiter. Ganze 37 Fußballfelder groß soll der geplante Photovoltaik-Park werden.

In Graz investiert die rot-rot-grüne Stadtregierung bis 2029 insgesamt 260 Millionen Euro in grünen Strom. Die städtische Kläranlage wird so umgerüstet, dass sie Klärschlamm zur Energiegewinnung verbrennen kann.

Insgesamt investiert die Steiermark in den nächsten Jahren zwei Milliarden Euro in grüne Energie.

Martin Amschl

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