Das Jahr 2022 hätte für 25.000 steirische Mieterinnen und Mieter fast mit einer bösen Überraschung begonnen. Grund dafür ist die gesetzlich vorgeschriebene Rückzahlung von Zuschüssen. Dadurch drohten Mieterhöhungen von 50 Prozent. Für viele Menschen wäre Wohnen nicht mehr leistbar gewesen. Das Land Steiermark hat jedoch rechtzeitig reagiert und dadurch leistbares Wohnen garantiert.
Gefördertes Wohnen kann in der Steiermark auf eine lange und stolze Tradition zurückblicken. Im Laufe von vielen Jahren errichteten Land, Gemeinden und Genossenschaften zehntausende Wohnungen. Ein Mittel, um den Menschen günstige Mieten zu verschaffen, war die Gewährung von jährlichen Annuitätenzuschüssen. Das Land Steiermark hat so dafür gesorgt, dass Wohnen leistbar blieb und Mietkosten, wenn überhaupt, nur moderat anstiegen. Insgesamt gewährt das Land Zuschüsse für einen Zeitraum von 25 Jahren. Danach ist eine schrittweise Rückzahlung der Annuitätenzuschüsse vorgesehen, womit meist ein Mietsprung einhergeht. Aufgrund der im Vergleich zu den 1990er-Jahren dramatisch veränderten Zinslage käme es 2022 jedoch zu einer Mietpreisexplosion von bis zu 50 Prozent. Viele Menschen könnten sich ihre Wohnungen dann nicht mehr leisten.
Sollte es 2022 tatsächlich zum beschriebenen Mietsprung kommen, wären bis zu 25.000 Menschen großen Belastungen finanzieller Natur ausgesetzt. Für Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang (SPÖ) ist das nicht hinnehmbar. Er plädierte daher dafür den Rückzahlungszeitraum der Annuitätenzuschüsse zu strecken. Sein Einsatz hat zu einem entsprechenden Beschluss der Landesregierung geführt. Der Rückzahlungsrahmen wird teilweise deutlich ausgedehnt. Im Grunde genommen verzichtet das Land Steiermark zugunsten der Mieterinnen und Mieter auf einen Millionenbetrag. So wendete die Landesregierung eine Mietpreisexplosion ab. Ein Beispiel zeigt wie sehr die Maßnahme der Landesregierung den Menschen zugutekommt. Der Mietpreissprung hätte dazu geführt, dass für eine geförderte Wohnung in Leoben 599 Euro Miete zu entrichten gewesen wären. Wegen der Rückzahlungsstreckung liegt der Mietpreis jedoch weiterhin bei günstigen 397 Euro. Damit konnte eine Mietpreissteigerung von 50 Prozent verhindert werden. Für 25.000 Steirerinnen und Steirer bleibt Wohnen weiterhin günstig.
Um Wohnen auch in Zukunft leistbar zu gestalten, setzt die Steiermark verstärkt auf Sanierung von bestehenden Wohnungen. Der Neubau von Wohnanlagen tritt dagegen in den Hintergrund. Das Wohnbaubudget für das Jahr 2022 unterstreicht diese Trendwende eindrucksvoll. 29,1 Millionen Euro fließen in die Sanierung, während 20,5 Millionen für den Neubau vorgesehen sind. Insgesamt sollen 9.000 Wohnungen saniert werden. Der Fokus auf die Sanierungstätigkeit ist vor allem in umweltpolitischer Hinsicht von Bedeutung. Einerseits kommt es so zu deutlich weniger Bodenverbrauch. Gleichzeitig trägt die Wohnungssanierung zu einer Reduktion des Ausstoßes von CO2 bei. Dadurch leistet die Steiermark wie beim Austausch von Heizungen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Infolge einer umfassenden Sanierung sinkt der Heizwärmebedarf einer Wohnung durchschnittlich um 70 Prozent. Die Steiermark sorgt also mit ihren Maßnahmen im Wohnbaubereich dafür, dass Wohnen gleichzeitig leistbar und umweltfreundlich ist.
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