Frauen

Frauen – Lasst traditionelle Rollenbilder hinter euch und wählt Parteien die unsere Zukunft gestalten!

Frau: In guter Gesellschaft – Eine Kolumne von Anita Pitsch

Als Frau, die sich bewusst für die Familie entschieden und drei Kinder großgezogen hat, weiß ich, was es bedeutet, sich für ein traditionelles Rollenbild zu entscheiden. In meiner heutigen Kolumne reflektiere ich, welche Auswirkung es hat, diesen traditionellen Familienweg zu gehen. Was mir wirklich Sorge bereitet, es gibt nun viele Frauen, die aus Protest Parteien wählen, die schnelle Lösungen versprechen, ohne wirklich zu prüfen, ob diese Lösungen ihren echten Bedürfnissen helfen.

Mit der Geburt meines dritten Kindes wählte ich damals diesen familiären Weg. Ich konzentrierte mich auf das Zuhause und meine Kinder. Es war keine Entscheidung aus einer traditionellen Haltung heraus, sondern schlichtweg der Weg, der sich für mich in diesem Moment richtig anfühlte. Heute, mit einem abgeschlossenen Studium und einer anderen Perspektive, blicke ich auf diese Jahre zurück und erkenne, dass ich vieles anders machen würde.

Traditionelle Rollenbilder sind nicht immer gut für die Frauen: Wählt eine bessere Zukunft!

Heute ist es für viele nicht mehr zeitgemäß, dass Frauen ausschließlich zu Hause bei den Kindern bleiben. Viele Familien können sich das finanziell gar nicht mehr leisten. Und die meisten Frauen wollen das auch gar nicht.

Frauen sind heute gut ausgebildet und möchten ihre eigenen Interessen und Ziele verwirklichen, genauso wie Männer.

Trotzdem erhalten sie im Berufsleben oft weniger Gehalt als Männer, trotz gleicher oder sogar höherer Leistungen im Job. Das ist nicht gerecht. Es kann nicht sein, dass Frauen für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden und auch noch häufiger zusätzlich Care-Arbeit übernehmen müssen.

Eine gerechte Politik und Gesellschaft muss sicherstellen, dass die Leistungen von Frauen, sowohl im Job als auch zu Hause, anerkannt und fair entlohnt werden. Egal ob sie sich für traditionelle Rollenbilder entscheiden oder nicht.

Altersvorsorge, Care-Arbeit und die Notwendigkeit einer gerechten Gesellschaft

Es ist eine schwierige Erkenntnis, dass die Leistungen von Frauen, oft nicht ausreichend Anerkennung finden. Was mich als Mutter und Frau ebenso beschäftigt, ist die Altersvorsorge. Wer wie ich viele Jahre unbezahlte Arbeit in der Familie leistet, wird später eine niedrige Pension haben. Heute weiß ich, es ist notwendig, dass auch Männer ihren Teil der Sorge- und Hausarbeit übernehmen.

Es ist wichtig, dass Unternehmen Möglichkeiten schaffen, damit auch Männer Karenzzeiten in Anspruch nehmen können.

Foto von Le Creuset auf Unsplash

Außerdem muss die Politik ausreichend Kinderbetreuungsplätze schaffen. Das ist entscheidend für eine gerechtes Zusammenleben und eine gerechte Gesellschaft. Denn nur wer genug Kinderbetreuungsplätze vorfindet, kann selbst entscheiden, ob er oder sie Vollzeit arbeiten möchte oder nicht.

Ich kann deshalb die Wut vieler Frauen verstehen, die sich von den etablierten Parteien im Stich gelassen fühlen. Es geht nicht nur um die Zukunft ihrer Kinder, sondern auch um ihre eigene finanzielle Sicherheit und ihre Rechte als Frauen.

Die verführerischen Versprechen an die Protestwählerin

Was mir wirklich Sorge bereitet, es gibt nun viele Frauen, die aus Protest Parteien wählen, die schnelle Lösungen versprechen, ohne wirklich zu prüfen, ob diese Lösungen ihren echten Bedürfnissen helfen. Wie beispielsweise die FPÖ mit ihrer geplanten „Herdprämie“, die Frauen für die Betreuung ihrer Kinder zu Hause bezahlen will. Auf den ersten Blick klingt das wie Unterstützung für Mütter. Aber was wird hier wirklich unterstützt?

 

Ein System, das Frauen zurück in traditionelle Rollen als Mütter und Hausfrauen drängen soll. Ich sehe das nicht als Fortschritt. Es hilft nicht dabei, die schwierigen Herausforderungen zu lösen, mit denen Frauen heute konfrontiert sind.

Ich bin überzeugt, dass eine Partei, die Frauen nur in traditionelle Rollen steckt und die echten Probleme, mit denen wir Frauen jeden Tag kämpfen, ignoriert, keine wirklichen Lösungen bieten kann.

Ein weiteres Problem ist der Fokus der FPÖ auf Sicherheit, der oft nur auf äußere Bedrohungen wie Migration abzielt. Dabei ist die größte Gefahr für viele Frauen nicht das, was draußen auf der Straße passiert, sondern die Gewalt, die sie zu Hause erleben.

Die Mehrheit der Morde an Frauen wird von Partnern, Ex-Partnern oder Familienmitgliedern verübt.

Aber trotzdem werden immer wieder die Mittel für Frauenhäuser und Beratungsstellen gekürzt. Wo bleibt hier der Schutz, den Frauen wirklich brauchen? Ist das die Lösung, die uns wirklich weiterbringt?

Wir brauchen eine Politik, die uns Frauen wirklich versteht!

Wir brauchen eine Politik, die uns in all unserer Vielfalt versteht. Eine Politik, die die Bedeutung von Care-Arbeit anerkennt, für gleiche Bezahlung sorgt und uns Frauen vor Gewalt schützt, ohne uns in alte Rollenbilder zu zwängen.

Foto von Alliance Football Club auf Unsplash

Als Frauen müssen wir uns fragen: Wer setzt sich wirklich für unsere Rechte ein? Wer sorgt dafür, dass wir nicht nur in traditionellen Rollenbildern – als Mütter oder Ehefrauen – gesehen werden, sondern auch als Frauen, die arbeiten, sich engagieren und ihre Zukunft gestalten wollen? Wer garantiert uns die Unterstützung, die wir in allen Phasen unseres Lebens brauchen?

Diese Fragen sollten wir uns vor allem stellen, wenn wir zur Wahl gehen. Am 27. April 2025 können wir das zum Beispiel in Wien tun! Wir müssen genau hinsehen und die Partei wählen, die unsere echten Bedürfnisse und Perspektiven versteht. Denn unsere Stimmen entscheiden nicht nur für uns selbst, sondern auch für die nächste Generation.


Heute, mit 60+ und einem abgeschlossenen Masterstudium bin ich Podcasterin, Journalistin und starte nun diese Kolumne. Mein Anliegen ist es, mich für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einzusetzen und über Themen zu schreiben, die uns betreffen und bewegen, unabhängig vom Alter.

Anita Pitsch

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