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Umfrage-Hammer im „tiefschwarzen“ OÖ: ÖVP verliert 10% und stürzt erstmals auf Platz 2 ab

Bild: Land OÖ/Denise Stinglmayr / Montage

Die ÖVP Oberösterreich verliert in einer neuen Umfrage 2022 fast 10% im Vergleich zur letzten Wahl und stürzt damit erstmals auf Platz 2 ab. Die Umfrage kommt einem politischen Erdbeben gleich, denn bisher konnte die ÖVP alle Landtagswahlen in der Geschichte Oberösterreichs mehr oder weniger klar gewinnen und stellte immer den Landeshauptmann. Würden wir nächsten Sonntag wählen, wäre das erstmals anders.

Seit Beginn der 2. Republik ist die ÖVP in Oberösterreich immer die stimmenstärkste Partei gewesen. Noch nie hat eine andere Partei als die Volkspartei den Landeshauptmann gestellt. Wären nächsten Sonntag Landtagswahlen, würde sich das auf einen Schlag ändern. Denn zum ersten Mal stürzt die oberösterreichische ÖVP in einer großen Umfrage auf den zweiten Platz ab.

Die ÖVP unter Landeschef Thomas Stelzer verliert im Vergleich zur letzten Wahl fast zehn Prozent und kommt nur mehr auf 28%. Ein wahrer Umfrage-Hammer im „tiefschwarzen“ OÖ!

Oberösterreich-Umfrage 2022: ÖVP rutscht auf Platz 2 ab

Das Forschungs-Institut „Unique Research“ befragte im Auftrag der „Kronen-Zeitung“ 800 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Nur mehr 28% von ihnen würden ihr Kreuz derzeit bei der ÖVP machen – das ist ein Minus von 9,6% im Vergleich zur Landtagswahl letzten Herbst.

Neuer Erster ist laut der Umfrage die FPÖ. Sie kommt auf 29% (+ 9,2% zur letzten Wahl). Die anderen Parteien sind stabil. Die SPÖ liegt weiter auf Platz 3 (18%). Die Grünen stagnieren bei 13%, MFG liegt bei 6%, die NEOS bei 5%. Die Schwankungsbreite beträgt 3,5%.

ÖVP-Krist auch in OÖ angekommen

Die Umfrage kommt einem politischen Erdbeben in Oberösterreich gleich. Denn bisher hatte die ÖVP alle Landtagswahlen mehr oder weniger klar für sich entschieden. Nun macht sich offenbar die Performance der skandalgebeutelten ÖVP auf Bundesebene bemerkbar.

Aber auch die bisherige Amtszeit von Landeshauptmann Thomas Stelzer verlief alles andere als glatt. So wurde etwa vor Kurzem bekannt, dass der Ex-ÖVP-Bürgermeister von Schärding über sechs Jahre hinweg 150.000€ zu viel Gehalt von seiner Gemeinde kassierte. Zudem laufen Ermittlungen gegen zwei hochrangige Politiker der oberösterreichischen ÖVP: gegen Klubobmann August Wöginger wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch (es geht um mutmaßlichen Postenschacher im Finanzamt Braunau-Ried-Schärding) sowie gegen den ehemaligen EU-Abgeordneten Paul Rübig wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses.

Und: Das ÖVP-regierte Oberösterreich ist mittlerweile das einzige Bundesland, das keine eigenen Teuerungs-Hilfen beschlossen hat.

ÖVP: „Umfragen mit Vorsicht genießen“

Die Krise der ÖVP ist also längst in Oberösterreich angekommen – jetzt auch in den Umfragen.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger gibt sich hingegen gelassen und versucht das Umfrage-Ergebnis hinunterzuspielen: Es sei zwar „nicht erfreulich“, aber „Umfragen sind immer auch mit Vorsicht zu genießen“.

Das einzig positive daran ist für die ÖVP OÖ derzeit wohl der Termin der nächsten Landtagswahl. Sie findet erst 2027 statt.

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