Das Netz lässt sich nichts entgehen: Die Razzia bei der ÖVP und die Ermittlungen gegen Kurz und Co sorgen für viel Aufruhr – und unzählige Postings. Von „Wart´s scho spazieren? Joo? Joo?“ bis zu „“134% der Österreicher halten Kurz für unschuldig“ – so reagieren die User auf die ÖVP-Inseraten-Affäre.
Letzten Mittwoch kam es zu Razzien im Bundeskanzleramt und der ÖVP-Parteizentrale in Wien. Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führten diese durch. Auf den Vorfall reagiert das Internet mit Humor und Ironie. Unter den Hashtags #Hausdurchsuchungen, #schnapptshorty und #KurzMussWeg verbreiten sich die Beiträge wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken. Ob Tweets, Videos, Bilder oder Memes – die Ermittlungen aufgrund der ÖVP-Inseraten-Affäre sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.
So macht beispielsweise Journalist Christoph Schattleitner mit seinem Tweet auf einen Versprecher von Sebastian Kurz aufmerksam. Der Kanzler äußerte sich Mittwochabend in der ZIB2 zu den Hausdurchsuchungen und stolperte dabei über seine eigenen Worte.
"Ich hoffe sehr, dass es eine Gegenleistung gab. Nämlich Berichterstattung und ein Inserat. Das ist nämlich der Preis, den man bezahlt."
Bundeskanzler Sebastian Kurz zum Vorwurf, er habe sich mit Regierungsinseraten positive Berichterstattung erkauft. #zib2 pic.twitter.com/e7Ag4ryZZS
— Christoph Schattleitner (@Schattleitner) October 6, 2021
Ein weiterer Videoausschnitt macht die Runde. 2019 äußerte sich Sebastian Kurz zur Ibiza-Affäre in Richtung seines damaligen Koalitionspartners FPÖ. Im Anbetracht der aktuellen Situation wirken die Worte eher etwas ungünstig gewählt.
Auch Fritz Jergitsch, Grüner des Satire-Portals „Tagespresse“, twittert mit. Er zeigt auf, dass man vorsichtig mit seinen Wünschen umgehen sollte.
Sein Wunsch könnte eher als erhofft in Erfüllung gehen. pic.twitter.com/aQeoqtSqqx
— Fritz Jergitsch (@FritzJergitsch) October 6, 2021
Bundeskanzler Kurz ist jedoch nicht der Einzige, der von früheren Aussagen eingeholt wird. Nationalratsabgeordnete Julia Herr macht auf eine Aussendung aus 2019 von Grünen Vizekanzler Werner Kogler aufmerksam. In dieser rät er Sebastian Kurz – angesichts des Ibiza-Videos – die Regierung mit der FPÖ aufzukündigen, sonst werde er „selbst untragbar“.
Aussendung von @WKogler als 2017 Ibiza Bombe geplatzt ist und Korruptionsverdacht gegenüber FPÖ im Raum stand- Er hat der ÖVP damals empfohlen (…) ethische Gründe vor Machtgeilheit stellen (…) Regierung aufkündigen, oder selbst untragbar werden! #Tja #OEVPkrise pic.twitter.com/r7hLWsldUS
— Julia Herr (@frauherr) October 6, 2021
Neben ernsten Tweets und Posts ist aber auch eine Welle an humorvollen Beiträgen entstanden. Von Starterpacks…
— David (@davsow) October 6, 2021
…bis hin zu Blitzumfragen lässt sich alles finden.
Die neueste Umfrage von @oe24at ergab einen sagenhaften Zuspruch für Bundeskanzler #Kurz. #Hausdurchsuchungen #Oevp pic.twitter.com/St0qv9Eq64
— Stefan Mayer (@StefanMayer20) October 7, 2021
Auch Kreativität auf Twitter ist gefragt:
Meine Frau ist gerade mit dem Kinderwagen unterwegs.
— žarko (@zarkojank) October 6, 2021
Die Künstlerplattform „WARDA“ weiß, was die ÖVP-Mitarbeiter während der Hausdurchsuchung machten.