Die Chefs der größten heimischen börsennotierten Unternehmen verdienen in nur vier Arbeitstagen genauso viel wie normale Beschäftigte in einem ganzen Jahr.
Chef oder Chefin eines der 20 großen börsennotierten Unternehmen müsste man sein. Dann könnte man jetzt schon wieder zum Arbeiten aufhören, obwohl das neue Jahr noch gar nicht so richtig begonnen hat. Denn die Top-Managerinnen und Manager Österreichs verdienen in nur vier Tagen genauso viel wie der Durchschnitts-Österreicher in einem ganzen Jahr.
Die Arbeiterkammer vergleicht jedes Jahr die Gagen der Vorstandsvorsitzenden der 20 im österreichischen Börsen-Index „ATX“ gelisteten Unternehmen mit dem durchschnittlichen Gehalt der Beschäftigten. Das lag 2021 (dem letzten Jahr, aus dem vollständige Zahlen vorliegen) bei 34.776 Euro.
Die Bosse der ATX-Unternehmen (darunter war zum Zeitpunkt der Messung nur eine Frau) verdienten zuletzt durchschnittlich 2,8 Millionen Euro pro Jahr. Das ist 80-mal mehr als Herr und Frau Österreicherin.
Die Schere geht immer weiter auseinander. Bei der letzten Erhebung der Arbeiterkammer (AK) verdienten die ATX-Chefs „nur“ 61-mal mehr als ihre Beschäftigten.
Der Stundenlohn der CEOs liegt bei 729 Euro. Die AK rechnet, dass die Top-Managerinnen und Manager zwölf Stunden täglich arbeiten. Das bedeutet: Die CEOs müssen genau vier Tage arbeiten, um das österreichische Durchschnitts-Gehalt zu verdienen. Weil der 1. Jänner ein Feiertag war, haben die Vorstandsbosse also mit Ende des vierten Arbeitstages am 5. Jänner ein normales Jahreseinkommen kassiert.
Diesen Tag bezeichnet man auch als „Fat Cat Day“. Im englischen werden Top-Manager auch als „fat cats“ – „dicke Katzen“ – bezeichnet, daher kommt der Begriff.
Noch schneller geht es für Anas Abuzaakouk, den Vorstandsvorsitzenden der BAWAG. Mit einer Jahresgage von 10,5 Millionen Euro muss er nur 1,1 Tage für das Durschnitts-Einkommen arbeiten. Am längsten der 20 ATX-Chefs „schuften“ muss Cord Prinzhorn von der Lenzing AG: 22,7 Tage.
Die Arbeiterkammer fordert, die Manager-Gehälter zu beschränken. Der Aufsichtsrat großer Unternehmen solle eine angemessene Relation zwischen Vorstandsgagen und den Gehältern der Belegschaft festlegen. Der CEO dürfte dann nicht mehr als ein bestimmtes Vielfaches seiner Angestellten verdienen.
Zudem sollen die Unternehmen ihre Vorstandsgagen transparenter machen und offenlegen, wie sich die Gehälter und Boni für die Managerinnen und Manager genau zusammensetzen. Und Kriterien der Nachhaltigkeit sollen zum fixen Bestandteil aller Vorstandsvergüten werden, so die AK. Heißt: Nur wenn das Unternehmen umweltfreundlich arbeitet, bekommen die Chefitäten ihre volle Gage ausbezahlt.
20-jährige Fixstrom-Garantie überzeugte bereits mehr als 600 Mitgliedshaushalte: In Trumau gibt es seit Juli 2024…
Der Krimi um die Gemeindefinanzen in Oberösterreich will einfach nicht enden. Jede zweite Gemeinde könnte…
KTM, Europas größter Motorradhersteller, ist insolvent. Das Unternehmen, geführt von ÖVP-Unterstützer Stefan Pierer, kämpft bereits…
Eine Sprache der Hoffnung und für den Frieden: die möchte Ludwik Lejzer Zamenhof den Menschen,…
In der Steiermark verlangen manche Hautärzt:innen seit Juli 50 Euro für die Ganzkörperkontrolle von Muttermalen…
In Oberösterreich filmt der Betreiber eines Fitnessstudios eine Sporttrainerin heimlich in der Umkleidekabine. Sie bemerkt…