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Hornsteins VP-Bürgermeister schwänzt jede 2. Landtagssitzung, kassiert aber volles 7.500€-Gehalt

Hornsteins Bürgermeister Christoph Wolf ist bis heute Fan von Sebastian Kurz. Am 2. Oktober will er seinen Bürgermeisterposten und damit 14 mal 4.100 Euro Gage verteidigen. Zusätzlich zu seinem Mandat im Landtag, für das er 7.500 Euro pro Monat bezieht. Doch nun hat die Tageszeitung “Heute” aufgedeckt: Im Landtag “schwänzt” Wolf mehr als jede zweite Sitzung.

Es ist kein Geheimnis, dass Christoph Wolf ein Kurz-Intimus war und noch immer ist. Die Skandale rund um den einstigen Bundeskanzler konnte Wolf damals nicht verstehen, seien die Vorwürfe „doch alles nur Hypothesen und nichts Stichhaltiges.“

Aber ist Christoph Wolf (ÖVP) neben Kurz-Fan auch der faulste Landtagsabgeordneter im ganzen Burgenland? Statt durch politisches Engagement glänzt Hornsteins Bürgermeister nämlich lieber durch Abwesenheit im Burgenländischen Landtag. Allein in diesem Jahr war er bei 61 Prozent – und damit weit mehr als der Hälfte – aller Sitzungen nicht anwesend.

Seine Monatsgage von 7.500 Euro bezieht er trotzdem weiter. Und auch bei den kommenden Gemeinderatswahlen am 2.Oktober will er Bürgermeister von Hornstein bleiben – dafür bekommt er zusätzlich eine Gage von 4.100 Euro pro Monat.

Fehlstunden-Protokoll: „Wolf nicht anwesend“

Im Burgenländischen Landtag würden viele Abgeordnete Wolf´s Stimme wahrscheinlich nicht einmal erkennen, denn als Redner war er nicht oft zu hören. Alleine in diesem Jahr sammelte er 56 „Fehlstunden“ bei insgesamt 92 Abstimmungen. Er war also nicht einmal bei jeder zweiten Sitzung anwesend. Sein monatliches Gehalt als Landtagsabgeordneter von 7.500 Euro kassiert er aber trotzdem.

Die Tageszeitung „Heute“ fand außerdem heraus, dass Wolf bei insgesamt 23 Abstimmungen über Gesetzesvorlagen ganze 15 Mal gefehlt hat – das sind sogar 65 %.

Wolf will bei Gemeinderatswahlen am 2.Oktober Bürgermeister in Hornstein bleiben

Seit den letzten Gemeinderatswahlen im Jahr 2017 ist Christoph Wolf Bürgermeister von Hornstein. Das will er auch bleiben. Deshalb kandidiert Wolf wieder als Ortschef bei den Gemeinderatswahlen am 2.Oktober. Damit könnte er sich auch zusätzlich zu den 7.500 Euro als Landtagsabgeordneter weitere 4.100 Euro Bürgermeister-Gehalt für die nächsten Jahre sichern.

SPÖ Burgenland: „Wolf ist mit vielen Jobs überfordert.“

Die SPÖ Burgenland hat die Abwesenheit von Wolf im Landtag ebenfalls bemerkt und kann den Wiederantritt bei den Bürgermeister-Wahlen nicht verstehen. Der burgenländische SPÖ Landesgeschäftsführer Roland Fürst rät dem ÖVP-Politiker gleich dazu „den Platz im Landtag oder als Bürgermeister zu räumen.“

„Offensichtlich ist Herr Wolf mit seinen vielen verschiedenen Jobs überfordert“, so Fürst.

Fürst ist ebenfalls Abgeordneter und findet, dass sich Wolf an der parlamentarischen Arbeit so gut wie gar nicht beteiligt. Die Bevölkerung wähle schließlich jemanden, der sich zu 100 % für sie einsetze.

Kurz-Freund mit vielen politischen Ämtern

Seit 2010 ist der 36-jährige Christoph Wolf Landtagsabgeordneter für die burgenländische ÖVP. Bei den Landtagswahlen 2015 holte ihn dann Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner als Landesgeschäftsführer in seinen Vertrauenskreis. Er scheiterte aber und musste nach dem schwachen Ergebnis bei den Landtagswahlen 2020 dieses Amt aber wieder abgeben. Seitdem konzentriert er sich – mehr oder weniger – auf seine Jobs als Bürgermeister und Landtagsabgeordneter.

Und weil Wolf offensichtlich trotzdem genug Zeit bleibt, betreibt er seit 2020 nebenbei eine Immobilienfirma und seit 2021 auch noch eine Steuerberatungskanzlei.

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