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Regierung startet ohne Plan ins Schuljahr: Kärnten will Schulen unbedingt offen lassen

Foto: Unsplash/Kuanish Reymbaev

Das Corona-Schuljahr 2020/2021 war von großen Schwierigkeiten geprägt. Unterricht fand nur unregelmäßig und oftmals online statt. Als Folge stieg die psychische Belastung bei Jugendlichen enorm. Aus den Fehlern des letzten Jahres hat die Regierung jedoch nichts gelernt. Daher herrscht wieder großes Chaos. Kärntens Landeshauptmann Kaiser tut jetzt alles, um Präsenzunterricht zu gewährleisten.

Orientierungslose Regierung verursacht erneut Chaos an Schulen

In dieser Woche startete der Schulbetrieb in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Im restlichen Österreich drücken Kinder und Jugendliche ab Montag wieder die Schulbank. Wie lange sie das heuer tun können, ist fraglich. Gleichzeitig mit Schulbeginn steigen die Corona-Infektionszahlen wieder dramatisch an. Wer denkt, die Regierung hätte aus dem Chaos des vergangenen Jahres gelernt, irrt sich leider. Viele nötige Maßnahmen wurden nicht oder nur mit Verspätung gesetzt.

Dem Bildungsministerium ist es erst mit Schulbeginn gelungen, einen Plan für die Anschaffung von 10.000 Luftfiltern vorzustellen. Wann sie eintreffen und fertig montiert sein können ist jedoch unbekannt. Die Luftfilter würden ohnehin nicht für alle Schüler reichen. Es gibt in Österreich nämlich rund 50.000 Klassenzimmer. Selbst wenn alle Luftfilter zeitnah eingebaut werden könnten, was nicht garantiert ist, decken sie daher nur 20 Prozent des Bedarfs. Zusätzlich ist aus Kostengründen für Schüler nur ein PCR-Test pro Woche geplant. Bundesländer wie Kärnten haben bereits von sich aus entschieden, zumindest im ersten Monat mehr Tests durchzuführen. Auf Bundesebene ist das nicht geplant. Sollten steigende Infektionszahlen zu Schulschließungen führen, ist dafür die Regierung verantwortlich.

Schließung von Schulen führt zu psychischen Problemen

Unregelmäßiger Schulbesuch ist nicht nur aus pädagogischen Gründen problematisch. Er belastet auch die Psyche der Schüler. Das wurde im letzten Schuljahr eindrucksvoll bewiesen. Untersuchungen zeigen, dass pandemiebedingt ein Drittel aller Schüler unter psychischen Problemen leidet. Beim Lehrpersonal wurde ein ähnlicher Wert erhoben. Hauptursache für diese Entwicklung ist die durch den Online-Unterricht verursachte Isolation. Bei Lehrlingen ist die Situation sogar noch etwas schlechter. Fast die Hälfte von ihnen wies Symptome einer Depression auf.

Während die psychische Belastung immer weiter steigt, wurde das Therapieangebot nur langsam erweitert. Das führt vielerorts zu Engpässen. Sollte in diesem Schuljahr Präsenzunterricht nicht wieder zum Normalfall werden, dürfte die Zahl von Jugendlichen mit psychischen Problemen weiter steigen.

Landeshauptmann Kaiser kämpft für offene Schulen in Kärnten

Angesichts der fatalen Auswirkungen, welche das letzte Schuljahr auf so viele Jugendliche hatte, setzt Kärnten auf den Präsenzunterricht. Im Rahmen einer Pressekonferenz gab Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bekannt, dass dieser absolute Priorität genießt. Dafür werden zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Beispielsweise gilt in Schulgebäuden außerhalb der Klassen die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

„Wir werden jedenfalls alles tun, um unser Hauptziel Präsenzunterricht zu erreichen und damit Mehrfachbelastungen durch Homeschooling zu vermeiden. Das sind wir der Generation schuldig“, so Kaiser.

Die Sicherheitsmaßnahmen gelten nicht nur für Schüler und Lehrpersonal selbst, sondern auch für externe Personen. Diese müssen, um das Schulgebäude betreten zu dürfen, einen 3G-Nachweis vorzeigen. Mit jenen, die ihre Kind aufgrund von Covid Zuhause unterrichten, möchte die Kärntner Bildungsdirektion verstärkt in Dialog treten. Ziel ist es, den Schulbetrieb wieder so normal wie möglich stattfinden zu lassen.

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