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Superreiche haben in den letzten 30 Jahren ein Viertel aller Treibhausgase ausgestoßen

Klimaschutz ist ungleich verteilt: Die reichsten 10 Prozent in den USA sind pro Kopf für 140-mal so viel Tonnen Treibhausgas verantwortlich, wie die unteren 50% der Menschen in Subsahara-Afrika.

Gastkommentar des Publizisten und Wissenschaftlers Lukas Oberndorfer.

Die reichsten 10 Prozent in Europa sind für 6-mal (!) mehr Klimagase verantwortlich als die untere Hälfte der Gesellschaft. Eine neue Studie zeigt beeindruckend, dass Ungleichheit und Klimaerhitzung zusammenhängen. Ein Überblick der wichtigsten Ergebnisse.

Noch drastischer wird es, wenn wir die internationale Dimension betrachten: Die reichsten 10 Prozent in den USA sind pro Kopf für 140-mal so viel Tonnen Treibhausgas verantwortlich, wie die unteren 50% der Menschen in Subsahara-Afrika.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue und international gelobte Studie von Lucas Chancel, einem Ökonom an der Paris School of Economics, die Ende September in der Fachzeitschrift „Nature Sustainability“ veröffentlicht wurde.

Klimagas-Ausstoß der reichsten 0,01 Prozent stieg um 80 Prozent

Im Beobachtungszeitraum von 1990 bis 2019 war das reichste eine Prozent der Menschen für fast ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Nicht nur der Überreichtum wuchs in dieser Zeit drastisch, sondern auch der Anstieg der Pro-Kopf-Emissionen stieg äußert ungleich: Der Pro-Kopf-Ausstoß des reichsten Prozents stieg um 26 Prozent an, während der Ausstoß der reichsten 0,01 Prozent gar ein Wachstum von 80 Prozent verzeichnete.

Die globale Emissionsungleichheit wird zunehmend durch den Unterschied zwischen den Emissionen der Menschen innerhalb der einzelnen Länder, ob reich oder arm, bestimmt.

„Wir können die Welt nicht retten, ohne dass die Reichen die Rechnung bezahlen“

Die Studie bestätigt auch die zentrale Aussage der neuen Studie des „Club of Rome“, in der dieser meint: „Wir können die Welt nicht retten, ohne dass die Reichen die Rechnung bezahlen.“

Die Handlungsanleitungen, die daraus für die Politik gezogen werden können:

1) Verteilungsgerechtigkeit schaffen durch Vermögens-, Konzern-, und Erbschaftssteuern für die reichsten 10 Prozent.

2) (Damit) einen sozialen und ökologischen Umbau finanzieren, der den Vielen (die anderen 90 Prozent) durch eine entsprechende Infrastruktur ein nachhaltiges und gutes Leben ermöglicht.

Zum Weiterlesen: Mehr Gastbeiträge von Lukas Oberndorfer

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