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„Thanks, Mr. President…“: Weltstar Marilyn Monroe wollte schon in den 60er Jahren Preise gesetzlich senken

Mit "Happy Birthday Mr. President" bedankte sich Marilyn Monroe bei Kennedy für dessen Preisdeckel //Bild: Wikimedia/Dell Publications Inc.

Wegen der Teuerung führen immer mehr Länder Preisbeschränkungen für Sprit oder Energie ein. Die NeueZeit hat im Archiv eine prominente Befürworterin solcher gesetzlicher Preisdeckel gefunden: Weltstar Marilyn Monroe. Sie bedankte sich in ihrem berühmten Geburtstagssong für John F. Kennedy („Happy Birthday Mr. President“) einst beim ehemaligen US-Präsidenten für die Durchsetzung niedriger Preise.

Immer mehr Länder führen Preisdeckel auf Sprit, Strom und andere Güter ein. Sie wollen damit die Teuerung abfedern. Zuletzt haben Portugal und Spanien die Preise für Energie gesetzlich gedeckelt. Die österreichische Regierung schreckt vor solchen Maßnahmen bislang zurück. Dabei gab es vor nicht allzu langer Zeit überaus prominente Befürworterinnen und Befürworter von solchen Preisdeckeln. Unter anderen: Schauspielerin und Weltstar Marilyn Monroe. In ihrem berühmten Geburtstagsständchen für John F. Kennedy bedankte sie sich beim US-Präsidenten für dessen beherzte Preispolitik. 

In den USA setzte Kennedy in den 60er Jahren Preisdeckel durch

1961 wurde John F. Kennedy Präsident der USA. Auch damals gab es die Sorge vor einer zu hohen Inflation. Kennedy führte daher sogenannte “Wage and Price Guidelinesalso Lohn- und Preis-Richtlinien – ein. Sie sollten dafür sorgen, dass sowohl die Preise, aber auch die Löhne nicht übermäßig stiegen. Damit sollte eine Teuerung verhindert werden. Diese Richtlinien waren zwar nicht bindend, jedoch sparte der Präsident nicht mit öffentlicher Kritik, wenn ein Unternehmen die Preise dennoch erhöhte.

Die Gewerkschaften hielten sich an die Vorgaben. Sie forderten keine höheren Löhne. Einige Unternehmen aber schraubten ihre Preise nach oben. Allen voran der Stahlgigant U.S. Steel, der eine Preiserhöhung von 6 Dollar pro Tonne Stahl ankündigte. Als Kennedy von der Preisexplosion erfuhr, soll er Folgendes gesagt haben: “My father always told me that all businessmen are sons of bitches, but i never believed it till now” (Mein Vater sagte mir immer, dass alle Unternehmer ***** sind, aber ich habe es bis jetzt nie geglaubt) 

Öffentlich kritisierte die Kennedy-Regierung die Preiserhöhung als “unpatriotisch” und “unamerikanisch”. Sie warnte vor einer Teuerungsspirale, die dadurch ausgelöst werden könnte. Gleichzeitig forderte die Regierung U.S. Steel auf, die Preiserhöhung rückgängig zu machen. 

Man stelle sich vor Politiker würden heutzutage ähnlich laute Töne gegenüber großen Konzernen anschlagen.

Happy Birthday: Marilyn Monroe bedankte sich für die Preisdeckel

Kennedys entschlossener Einsatz für Preisdeckel bescherte dem Präsidenten viel Dank und Anerkennung in der Bevölkerung. Auch Schauspielerin Marilyn Monroe bedankte sich in ihrem berühmten Geburtstagslied für den strengen Umgang mit dem Stahlkonzern. Neben “Happy Birthday Mr. President” sang sie auch: 

 

Danke Mr. Präsident

Für all die Dinge, die du getan hast

Die Schlachten, die du gewonnen hast

Die Art und Weise, wie Sie mit U.S. Steel umgehen

Und mit unseren Problemen tonnenweise

Wir danken dir so sehr

 

Original:

Thanks, Mr. President 

For all the things you’ve done 

The battles that you’ve won 

The way you deal with U.S. Steel 

And our problems by the ton 

We thank you so much

Preisdeckel waren nicht unüblich

Und tatsächlich zeigte Kennedys Machtwort Wirkung. U.S. Steel machte die Preiserhöhung rückgängig und hielt sich an den vorgeschriebenen Preisdeckel. Dieser legendäre Moment der Kennedy-Amtszeit zeigt: Auch in Nicht-Krisenzeiten waren Preisdeckel nicht unüblich. 

Das Ständchen für den US-Präsidenten war Marilyn Monroes letzter öffentlicher Auftritt. Wegen Depressionen zog sich die Schauspielikone in den folgenden Monaten aus der Öffentlichkeit zurück. Am 5. August 1962 wurde sie schließlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Nur ein Jahr später verstarb auch John F. Kennedy bei einem Attentat. 

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