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2017 von grüner Landesrätin abgeschafft: Schwarz-Rot führt Naturschutzfonds in Tirol wieder ein

SPÖ und ÖVP führen in Tirol den Naturschutzfonds wieder ein// Bild: wikimedia/Xell

Tirol bekommt wieder einen Naturschutzfonds! Der 1991 gegründete Fonds diente bis 2017 der Finanzierung von wichtigen Natur- und Umweltschutzprojekten. Doch dann hat ihn die damalige grüne Landesrätin Ingrid Felipe aufgelöst. Umweltorganisationen kritisierten die Auflösung des Fonds damals scharf. Die neue schwarz-rote Landesregierung führt ihn nun wieder ein.

Nachdem die neue Tiroler Landesregierung bereits den Ausbau erneuerbarer Energiequellen beschlossen hat, führt sie nun den Naturschutzfonds wieder ein. Bis 2017 war er das zentrale Instrument zur Finanzierung von Natur-, Umwelt- und Artenschutzprojekten. Bis ihn die grüne Landesrätin Ingrid Felipe aufgelöst hat.  Die Wiedereinführung wurde bereits im Regierungsprogramm zwischen ÖVP und SPÖ festgehalten.

Naturschutzfonds in Tirol 2017 von grüner Landesrätin abgeschafft

Die grüne Naturschutzlandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe schaffte den Naturschutzfonds 2017 ab. Denn sie hatte im Wahlkampf ein tirolweites Öffi-Ticket versprochen. Das dafür nötige Geld nahm sie nicht aus dem Landesbudget, sondern vom Naturschutzfonds, der daraufhin aufgelöst wurde. Die Auflösung des Fonds wurde damals von zahlreichen Umwelt- und Naturschutzorganisationen kritisiert.

Der Umweltdachverband kritisierte beispielsweise, dass mit der Auflösung des Fonds 60 Prozent weniger Geld für Naturschutzprojekte zur Verfügung stünden. „Dieses Vorhaben ist nicht nur naturschutzpolitisch strikt abzulehnen, sondern auch grober wirtschaftlicher Unfug“, so der Präsident des Umweltdachverbands Franz Maier im Jahr 2017. Denn der Fonds wurde auch mit EU-Geldern unterstützt. Mit der Auflösung des Fonds waren diese EU-Gelder für den Naturschutz in Tirol verloren. „Für ihr Verkehrsprojekt gewinnt Felipe 600.000 Euro, gleichzeitig verliert sie aber die durch EU-Kofinanzierungsmittel verdoppelten 1,2 Millionen Euro.“ so Maier.

Klimaschutz nicht gegen Naturschutz ausspielen

Auch der WWF, Bird-Life-Österreich, und die Naturfreunde kritisierten den Schritt der grünen Landesrätin scharf. Felipe würde „Wahlkampfzuckerl“ verteilen und dafür den Wegfall von EU-Geldern für den Naturschutz in Kauf nehmen. Die Grünen würden somit Naturschutz gegen Klimaschutz ausspielen. Das Eine sei jedoch vom anderen nicht zu trennen.

Unter Schwarz-Rot feiert der Naturschutzfonds in Tirol ein Comeback

Die neue Landesregierung aus ÖVP und SPÖ führt den Naturschutzfonds nun wieder ein. Landtagsabgeordneter Christian Kovacevic, Umweltsprecher der SPÖ Tirol erklärt in einer Aussendung: „Mit dem Beschluss im Tiroler Landtag wurde nun ein deutliches Zeichen für den Naturschutz in Tirol gesetzt.” Die Wiedereinführung garantiere, dass der Naturschutz in Tirol Priorität innerhalb des Aufgabenbereiches der Tiroler Landesregierung hat.

Denn Naturschutz bedeute auch Klimaschutz. „Mit dieser Maßnahme leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.“ Dass die Erhaltung von natürlichen Ökosystemen, wie Feuchtwiesen und Hochgebirgswäldern für die Artenvielfalt ebenso wichtig ist, wie Maßnahmen zur direkten Bekämpfung des Klimawandels, betont auch der Biodiversitätsforscher Franz Essl gegenüber der NeuenZeit.

Mit der Wiedereinführung des Naturschutzfonds will die SPÖ in Tirol einen ersten Schritt in Richtung Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 setzen.

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