Baugründe in vernünftiger Lage kosten im Burgenland mittlerweile gern 380 Euro pro Quadratmeter – Tendenz: steigend. Immer weniger junge Familien mit durchschnittlichem oder geringem Einkommen können sich das leisten. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Wer im Burgenland Bauland hortet, muss nun eine Baulandmobilisierungsabgabe zahlen. So sollen mehr Baugründe auf den Markt kommen. Zusätzlich kündigte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner einen Preisdeckel für sie an.
Immer weniger junge Familien können es sich leisten, zu bauen. Das liegt zum einen an rasant steigenden Baukosten. Fast noch schwerer machen es Häuselbauer:innen aber die Preise für Baugründe. Mittlerweile kosten sie im Burgenland bis zu 380 Euro pro Quadratmeter. Solche Preise kannte man früher nur aus dem „Speckgürtel“ rund um Wien. Mit der Baulandmobilisierungsabgabe und dem Preisdeckel für Baugründe will die Landesregierung für leistbares Bauland für junge Familien im Burgenland sorgen.
Wenn künftig im Burgenland Grundstücke als Bauland gewidmet werden, muss zusätzlich eine Baulandmobilisierungsvereinbarung geschlossen werden. Und die legt dann einen Maximalpreis für die Grundstücke fest. Mit einer solchen Vereinbarung können Grundbesitzer außerdem vermeiden, die Baulandmobilisierungsabgabe zahlen zu müssen. Sie wird rückwirkend ab Anfang 2022 fällig, wenn man im Burgenland Baugrund hortet.
„Es geht nicht nur darum, Bauland zu mobilisieren, sondern auch zu leistbaren Preisen, die jetzt auch in einer Novelle beschlossen wurden.“ Heinrich Dorner, Infrastrukturlandesrat im Burgenland
Doch wer für sein Grundstück eine Baulandmobilisierungsvereinbarung abschließt, ist automatisch von der Abgabe befreit. Zu guter Letzt wird die Landesregierung Maximalpreise bestimmen, zu denen Gemeinden ihre Bauland höchstens verkaufen dürfen.
In Summe sollen diese Maßnahmen für erschwingliche Baugründe für junge Familien sorgen. „Das ist nicht zuletzt auf Wunsch vieler Bürgermeister – egal ob rot oder schwarz – so geregelt worden“, betont Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner. Denn „ein Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche und 500 Quadratmetern Grund mit einem Quadratmeter-Preis in Gols von aktuell 380 Euro kostet heute 550.000 Euro. Von einer Garage und einem Keller reden wir da nicht“, rechnet Gols Bürgermeister Killian Brandstätter vor.
Er berichtet auch, dass sich unmittelbar nach der ersten Präsentation der Baulandmobilisierung rund 100 junge Menschen gemeldet hätten. Sie wollen bauen, können sich Baugründe in vernünftiger Lage aber fast nicht leisten. Und „jeder Bürgermeister wäre schlecht beraten, Politik gegen die Bevölkerung zu machen“, so der Bürgermeister von Lutzmannsburg Roman Kainrath. „Ortschefs aller Parteien sehen diese Maßnahmen als notwendig an.“ In den Fällen, in denen der festgelegte Maximalpreis über dem Marktpreis liege, werde man sich natürlich für den günstigeren im Sinne der Burgenländerinnen und Burgenländer entscheiden, machte der Bürgermeister von Königsdorf, Mario Trinkl, klar. Das wird vor allem im Süden des Burgenlands ein Thema sein.
„Leistbares Bauland für unsere Familien zur Verfügung zu stellen ist und bleibt das Ziel“, so Dorner weiter. Ihm geht es darum, dass Baugründe im Burgenland künftig zu einem fairen Preis verkauft werden. Weder Verkäufer:in noch Käufer:in sollen d’raufzahlen. Der Maximalpreis wird deshalb auf Grundlage von Daten der Statistik Austria festgelegt. Als Referenz gilt der 5-Jahres-Mittelwert des Baulandpreises in der jeweiligen Gemeinde.
Denn Grundstücke zu horten, bis die Preise steigen, zahlt sich für Grundbesitzer:innen aus. Junge Familien, die bauen wollen, sind die Verlierer:innen bei diesem Spiel. Denn sitzen dabei am deutlich kürzeren Ast: sie können nicht jahrelang warten. Wenn sie irgendwie können, müssen sie die geforderten Preise zahlen – oder auf den Traum vom Eigenheim verzichten. Die Baulandmobilisierungsabgabe und der Preisdeckel für Baugründe sollen für Fairness sorgen.
„Wir sind nicht die Einzigen, die Maßnahmen setzen“, verwies Dorner bei der Präsentation des Preisdeckels auf ähnliche Maßnahmen wie die Baulandmobilisierungsabgabe in anderen Bundesländern. Sie sei notwendig, denn „Baugründe sind keine Altersversorgung und kein Ersatz fürs Sparbuch.“
Am liebsten wäre es Dorner, wenn die Baulandmobilisierungsabgabe dem Land gar keine Einnahmen brächte. Denn dann gäbe es mit einem Schlag genug günstiges Bauland für die Burgenländerinnen und Burgenländer.
Am 1. Dezember 2024 tritt in Oberösterreich das neue Hundehaltegesetz in Kraft. Initiiert hat es…
30.000 Jobs beim deutschen Automobilhersteller VW wackeln. Außerdem soll die Belegschaft von Volkswagen auf 10…
Der steirische Bezirk Voitsberg kämpft mit Verkehr, Lärm und Feinstaub – der Ausbau der Landesstraße…
Die Möbelkette Kika/Leiner ist pleite. Schon wieder, denn das Sanierungsverfahren ist gescheitert. Bereits 2023 musste…
Gegendarstellung namens der Novomatic AG „Gegendarstellung: Sie halten auf der Website (§ 1 Abs 1…
Von der Musik über den Sport bis hin zur Politik: Oberösterreich hat viele Talente und…