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35-Stunden-Woche & volles Gehalt: Unternehmen sind ÖVP & Grünen voraus

Mehr Zeit für die Familie. Mehr Zeit für die eigenen Kinder. Weniger Stress, weniger Druck – all das macht gesunder und glücklicher. Und dadurch auch produktiver. Deshalb ist die Arbeitszeitverkürzung längst Realität: österreichische Unternehmen haben erkannt, dass die 35-Stunde-Woche bei vollem Gehalt funktioniert. Ihr Fazit? Die Vorteile überwiegen für alle: Gesunde, zufriedene und leistungsstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Trotzdem stellt sich die ÖVP quer.

Das Linzer Unternehmen Team Echo hat die Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche reduziert. Bei vollem Gehalt, Urlaubs- und Pensionsanspruch. Und zwar, weil es sich für die Firma rechnet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien gesünder und ausgeglichener, sagt CEO Markus Koblmüller. Ähnliche Beispiele gibt es inzwischen viele und sie alle haben eines gemeinsam: sie funktionieren. Mehr Freizeit bedeutet mehr Lebensqualität. Und mehr Lebensqualität führt zu glücklicheren Menschen, die gerne und effizient arbeiten“, der App-Entwickler bluesource bringt es auf den Punkt. Seit heuer gilt auch hier die 35-Stunden-Woche für alle Angestellten.

Weniger arbeiten bei vollem Gehalt und Urlaub

Bei eMagnetix, einer Marketing-Agentur aus Bad Leonfeld (OÖ), geht man sogar noch weiter. Stefan Mitmansgruber ist 34 Jahre alt und leitet dort den Kundeservice. Seit nun mehr 4 Jahren arbeitet Stefan nur noch 30 Stunde pro Woche – bei vollem Gehalt. So wie alle Mitarbeiter*Innen der Agentur. Seit der Umstellung von 40 auf 30 Stunden pro Woche ist Stefan sehr viel ausgeruhter und deutlich entspannter. Er fühlt sich gesünder und hat endlich wieder genug Zeit für seine Familie.

Die 35-Stunden-Woche in Unternehmen in Österreich macht die Beschäftigten glücklicher und gesünder.
// Bild: People photo created by freepik – www.freepik.com

Die 40-Stunden-Woche scheint für viele nicht mehr zeitgemäß zu sein. Etwa 58 % der Österreicher*Innen wünschen sich eine Verkürzung der Arbeitszeit bei gleichem Gehalt und gleichen Pensions-, Urlaubs- und Sozialansprüchen. Das geht aus einer Umfrage des Sora-Instituts im Auftrag der Volkshilfe hervor. 

Weniger Stress, gesunde Menschen und gesteigerte Leistung

Wir haben das mal verglichen mit der Zeit vor der Arbeitszeitverkürzung. Und wir haben festgestellt, dass die Mitarbeiter*Innen ihre Produktivität um bis zu 34 Prozent gesteigert haben“, so eMagnetix Geschäftsführer Hochreiter. Kein Wunder: Denn wer ausgeruht ist, ist oft kreativer und löst Probleme meist schneller. Stress hingegen hemmt unsere Kreativität. Stress schadet unserer Gesundheit. Nur durch eine gute Work-Life-Balance bleiben wir gesund. 

Pflegenotstand: Die 35-Stunden-Woche in Unternehmen hilft gegen den Personalmangel

Gerade im Sozialbereich und der Pflege sind die Menschen chronisch überarbeitet. Wer dort mehr als Teilzeit arbeitet, schuftet sich oft kaputt. Die körperliche und psychische Belastung ist auf Dauer einfach zu hoch. Depression und Burnout sind die Folgen. Das führt nicht nur zu Personalausfällen, sondern belastet auch das Gesundheitssystem. Vor allem: immer weniger wollen sich diese Arbeit antun. Kürzere Arbeitszeit bei gleichem Lohn würde den Pflegeberuf wieder attraktiver machen.

Das gilt übrigens nicht nur für Jobs in der Pflege: „Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich wäre eine gute Möglichkeit, dem Fachkräftemangel in vielen Branchen zu begegnen“, sagt AK Präsidentin Anderl

ÖVP und Grüne blockieren die 35-Stunden-Woche

Die SPÖ will eine 35-Stunden-Woche für alle. Doch die ÖVP will das nicht und die Grünen machen ihr die Mauer. Bereits vor 4 Jahrzehnten warnte die Volkspartei vor einer wirtschaftlichen Katastrophe. Damals wurde die 40-Stunden-Woche eingeführt. Heute warnen ÖVP-Politikerinnen und -Politiker mit den gleichen Argumenten vor der 35-Stunden-Woche: Österreichs Unternehmen wären dann nicht mehr konkurrenzfähig, die Wirtschaft würde schrumpfen. Das Gegenteil war der Fall. Auch heute beweisen Firmen, wie Team Echo, bluesource oder eMagnetix: Von kürzeren Arbeitszeiten haben alle was.   

Noch im Wahlkampf waren auch die Grünen für eine 35-Stunden-Woche. Im Koalitionsvertrag mit der ÖVP wurde dies jedoch nicht festgeschrieben. Heute hört man von den Grünen nichts mehr dazu. Von einer gerechten Verteilung der Arbeit und von den dadurch neu entstehenden Arbeitsplätzen will die Regierung immer noch nichts wissen.

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