Die Wiener Märkte haben eine traditionsreiche Geschichte. Bereits im 12. Jahrhundert entstanden hier die ersten Märkte – und prägen bis heute das Stadtbild. Der beliebteste ist der Brunnenmarkt. Mit über 160 Ständen ist er Europas längster permanenter Straßenmarkt.
Zwischen Thaliastraße und Ottakringer Straße, der Brunnengasse entlang, erstreckt sich der Wiener Brunnenmarkt. Mit über 160 Ständen ist er Europas längster permanenter Straßenmarkt. Wöchentlich besuchen 72.000 Menschen den Brunnenmarkt. Damit ist er der am stärksten frequentierte Markt der Stadt.
Geschichte des Wiener Brunnenmarkts beginnt 1786
Der Brunnenmarkt selbst hat eine traditionsreiche Geschichte: Er ist nach der Brunnengasse benannt, in der er bereits seit 1786 abgehalten wird. Er entstand rund um einen Brunnen, der Wasser aus der Leitung vom Wienerwald in die Hofburg führte. Der damalige Kaiser Joseph II. bewilligte diesen. Zwar wurde der namensgebende Brunnen ein Jahrhundert später entfernt, der Markt jedoch bleib bestehen.
Wöchentlich über 350.000 Besucherinnen und Besucher
Neben dem Brunnenmarkt, gibt es in der Stadt 16 weitere sogenannte Detailmärkte. Daneben gibt es fünf temporäre Märkte, also Wochenmärkte. Diese bieten vor allem Lebensmittel an. Über 350.000 Menschen besuchen pro Woche die Wiener Märkte, über 4.000 Menschen sind auf den verschiedenen Märkten beschäftigt. Würde man alle Märkte zusammennehmen, kommt man auf eine Fläche von über 128.000 Quadratkilometer. Das entspricht einer Fläche von rund 18 Fußballfelder.
Der erste Markt in Wien entstand bereits 1208
Bereits im Jahre 1208 wurde der erste Markt zu Wien urkundlich erwähnt. Damals wählten die Babenberger Wien als ihre Residenzstadt. Herzog Leopold VI. gab der Stadt sein Stapelrecht. Dieses besagte, dass alle durchziehenden Kaufleute ihre Waren niederlegen und damit den Handel ermöglichen mussten. Somit war der Grundstein der Wiener Märkte gelegt. Ausgehend von der Innenstadt entstanden in vielen Teile von Wien Märkte wie der Brunnenmarkt, die teilweise auch heute noch bestehen. Auch in den Straßennamen wie “Kohlmarkt”, “Getreidemarkt” oder “Hoher Markt” spiegelt sich die Bedeutung des Marktwesens wieder.
Letzterer wurde erstmals zu Beginn des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Somit gilt er als ältester Marktplatz in der Geschichte Wiens. Dabei fand hier damals vor allem der Fischhandel statt. 1753 wurde der Fischhandel an das Ufer der Donau, zum Donaukanal verlegt. Bis 1972 gab es dort einen Fischmarkt. Der wurde jedoch aufgrund fehlender Nachfrage und der Verschlechterung der Wasserqualität des Kanals aufgelöst. Der Hohe Markt selbst hat heute nichts mehr mit dem Fischhandel zu tun: Hier findet man teure Lebensmittelgeschäfte und Boutiquen.
Brunnenmarkt, Naschmarkt etc.: App bietet Orientierung durch den Märkte-Dschungel
Um sich bei den vielen Markt-Angeboten zurecht zu finden, bietet das Wiener Marktamt kostenlos die “Wiener Märkte App” an. Dabei zeigt die Lebensmittelmärkte wie den Brunnenmarkt an und lässt die Nutzerinnen und Nutzer virtuell zwischen den Ständen spazieren. Pro Markt gibt es jeweils eine Übersicht mit sämtlichen Ständen, Öffnungszeiten und dem Warenangebot, interaktive Marktpläne helfen bei der Orientierung vor Ort.