60% des Amazonas-Regenwaldes liegen in Brasilien. Die größte Waldfläche der Welt ist wichtig fürs Klima, weil sie CO2 bindet und Sauerstoff produziert. Unter Brasiliens rechtem Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro stieg die Rodung um 70% an. Der neu gewählte Präsident Lula da Silva verkündet jetzt: Brasilien will das Klima schützen und die Regenwald-Abholzung beenden!
Dem Amazonas-Regenwald droht der Kollaps. Wird nichts gegen die Abholzung unternommen, setzt sich eine Kettenreaktion in Gang, die das dortige Ökosystem für immer verschwinden lässt und den Klimawandel weiter anheizt.
Brasilien ist dafür entscheidend, denn mehr als 60% des Amazonas-Regenwaldes liegen in Südamerikas größtem Land.
Der neu gewählte brasilianische Präsident Lula da Silva, der bereits in seiner früheren Amtszeit in den 2000er Jahren gegen die Entwaldung vorging, kündigt nun an, erneut für das Ende der Regenwald-Abholzung kämpfen zu wollen:
„Brasilien ist bereit, seine Rolle im Kampf gegen die Klimakrise wieder aufzunehmen und alle Ökosysteme, insbesondere den Amazonas, zu schützen. Unsere Regierung hat es einst geschafft, die Waldzerstörung um 80 Prozent zu reduzieren. Lasst uns jetzt alle gemeinsam für null Abholzung kämpfen!“
Unter Ex-Präsident Bolsonaro stieg Regenwald-Abholzung in Brasilien um 70%
Das ist auch bitter notwendig, denn der Regenwald wurde in den letzten Jahren in Mitleidenschaft gezogen. Der rechte Ex-Präsident Jair Bolsonaro vergab Konzessionen, um Konzernen die Abholzung der Waldfläche für den Soja- und Palmölanbau sowie die Rinderzucht und den Bergbau zu erlauben. Bolsonaro legalisierte illegal gerodete Flächen. Waldbrände bekämpfte er nur halbherzig. Die Rodungen stiegen unter seiner Regierung um 70% an und erreichten im heurigen Oktober einen traurigen Rekord: In nur einem Monat wurden 904 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das ist die doppelte Fläche Wiens plus die Fläche von Linz.
Die Abholzungs-Politik Bolsonaros hat die Klimabilanz des Amazonas umgedreht. Er stößt erstmals mehr CO2 aus, als er binden kann. Forscher:innen aus Frankreich berechneten: Das Amazonas-Becken gab rund 16,6 Milliarden Tonnen CO2 in die Umwelt ab, nahm aber nur rund 13,9 Tonnen auf. Diese 2,7 Milliarden Tonnen Differenz ist ungefähr der Verbrauch Österreichs für 35 Jahre.
Studie: Lula da Silva könnte Entwaldung um 89% verringern
Bei der Wahl im Oktober wurde Lula da Silva von der linken Arbeiterpartei zum neuen Präsidenten Brasilien gewählt. Seine Wahl kommt für den Regenwald und das Klima keinen Moment zu früh.
Eine Studie attestiert den Plänen Lulas das Potential, die Entwaldung des Amazonas tatsächlich um 89 Prozent zu verringern. Leicht wird es Lula jedenfalls nicht haben: Im Parlament steht dem linken Präsidenten noch eine konservative Mehrheit gegenüber.
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