in ,

Grüne Blockade in Favoriten: Umweltpartei lehnt Begrünung der Favoritenstraße ab

Bildcredits: Stadt Wien – YEWO Landscapes und VisuPlan 3D

Die SPÖ will die Favoritenstraße grüner machen. Dazu sollen knapp 2500 Quadratmeter begrünt und bepflanzt werden. Für Kopfschütteln sorgt jetzt aber eine Blockade der Grünen für das Projekt in der Bezirksvertretung. 

Dass ÖVP und FPÖ reflexartig gegen SPÖ-Anträge stimmen, ist in der Favoritner Bezirksvertretung schon bekannt – besonders wenn es um Klima und Stadtbegrünung geht. Eine grüne Oase soll die Hauptstraße des 10. Wiener Bezirks werden. So betitelt es zumindest die Stadt auf der Website des Bezirks. Auf den Plänen sind Grätzl-Oasen, Bäume, Bänke und andere Annehmlichkeiten des modernen Stadtlebens zu sehen. Eigentlich könnte man meinen, dass die Grünen als Umweltpartei von den Plänen begeistert sein sollten, so fordern sie doch auch die Begrünung des Gürtels im Wien-Wahlkampf. Die Pläne dafür ähneln denen von Favoriten.

Trotz Vorteilen für Mensch und Klima: Grüne lehnen Begrünung in Favoriten ab

„Wir haben hier 99 Prozent Versiegelungsgrad“, so Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), „Begrünung, Kühlung, Bäume, Schattenplätze, das war mir wichtig – und das war schwieriger als gedacht, auf dieser Straße umzusetzen.“ Zurzeit ist der Platz zwischen Reumannplatz und Hauptbahnhof noch eine Betonwüste. Das soll sich aber in Zukunft ändern. 

Der Plan sieht die Begrünung von rund 2.500 Quadratmetern vor. Eine essenzielle Maßnahme zur Bekämpfung urbaner Hitzeinseln und zur Steigerung der Lebensqualität – so der Antragsteller (SPÖ Favoriten). Man könnte meinen, die Grünen wären über genau diese Ideen höchst erfreut. Doch trotz der Umwelt- und Klimavorteile lehnen die Grünen im Bezirk das Projekt ab.

Infobox - Stadtbegrünung
Begrünungsanlagen in Städten können die Umgebungstemperatur effektiv reduzieren. So wurde bei einer Untersuchung österreichischer Städte festgestellt, dass in Wien Stadtteile mit Bäumen im Sommer durchschnittlich um elf Grad Celsius und baumlose Grünflächen um 5,5 Grad kühler sind als verbaute Gebiete.

Die Grünen argumentieren einerseits, dass das Projekt zu teuer sei, andererseits damit, dass die Begrünung wenig ökologischen Nutzen hat, da unter der Favoritenstraße die U1-U-Bahn-Trasse verläuft und die Begrünung nicht den nötigen Wurzelraum hat. Die SPÖ entgegnet, man habe dieses Problem durch Hochbeete bereits einkalkuliert.

„Es ist völlig unverständlich, dass eine Partei, die sich für den Klimaschutz rühmt, gegen ein Vorhaben stimmt, das nachweislich das Stadtklima verbessert und den Menschen in Favoriten zugutekommt“, kritisiert Bezirksgeschäftsführer Konstantin Böck. 

Bäume, Blumen, Hängematten – so wird der 10. kühler, ruhiger und schöner

Konkret sollen 35 Bäume und 25 Sträucher gepflanzt werden. Dazu kommen 50 Blumenbeete, neue Lampen, Wasserspiele und Bänke. Auf dem Columbusplatz kann man in Zukunft Tischtennis spielen und in einer Hängematte entspannen.

So soll die Favoritenstraße bis Herbst 2027 aussehen! // Bildcredits: Stadt Wien – YEWO Landscapes und VisuPlan 3D

In der ersten Bauphase wird die Favoritenstraße bis zum Columbusplatz renoviert – ab dem Frühjahr 2026 wird dann von Landgutgasse bis Reumannplatz erneuert. Die Kosten betragen insgesamt rund 20 Millionen Euro.

Newsletter bestellen

Mit dem Klick auf "Abonnieren" bestätigen Sie die Datenschutzrichtlinien.
Jetzt auch bei Telegram abonnieren!

Um unsere Texte möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, darf jeder unsere Artikel online oder in Print unter den folgenden Credits gratis weiter verwenden! Mehr Infos findest du beim Klick auf den Button unterhalb.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

64.9kFollowers
1.6kFollower
1.1kFollow us
1.1kNewsletter abonnieren
Ried im Innkreis Budget

14,4 Mio. Euro: Ried im Innkreis muss fast ein Drittel seines Budgets an’s Land Oberösterreich abgeben

Die Zuckerfabrik Agrana Leopoldsdorf kündigt 120 von 150 Mitarbeitern.

„Schlag ins Gesicht“: Schließung des Agrana-Zuckerwerks in Leopoldsdorf kostet 120 Arbeitsplätze