Österreich

SPÖ-Umweltsprecherin Herr: „Recht auf freien Zugang zur Natur gehört in die Verfassung!“

Wegen der Teuerung können sich immer mehr Österreicherinnen und Österreicher keinen Urlaub im Ausland leisten. Deswegen machen viele Urlaub in der Heimat. Doch schnell steht man vor versperrten Seezugängen, da viele Seegrundstücke in Privatbesitz sind. „Abkühlung im Sommer ist für alle da – nicht nur für jene mit Vermögen und Seevillen“, stellt Nationalratsabgeordnete Julia Herr (SPÖ) klar und fordert jetzt freien Seezugang und Baden für alle.

Die aktuelle Hitzewelle macht den Österreicherinnen und Österreichern zu schaffen. Viele wollen nach einem langen Arbeitstag nur eines: Einfach ins kalte Wasser springen und sich abkühlen. Doch obwohl es in Österreich zahlreiche Badeseen gibt, ist das oftmals nicht möglich. Denn viele Zugänge sind in Privatbesitz und somit für die Öffentlichkeit gesperrt. Für SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr ist das nicht nachvollziehbar und daher fordert sie freien Zugang zu Badeseen für alle.

SPÖ fordert kostenloses Baden für alle

Die SPÖ will, dass jede:r, der oder die in Österreich wohnt, auch etwas von der schönen Natur im Land haben soll. Und dazu gehört auch das Recht, in den österreichischen Seen zu baden. Zusätzlich sollen Länder und Gemeinden ein Vorverkaufsrecht an öffentlichen Seezugängen haben, um diese der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stellen zu können. Außerdem fordert die Sozialdemokratie, dass die Bundesforste keine Grundstücke mit Seezugang mehr verkaufen dürfen. Zudem sollen die Erholungsgebiete auch klimafreundlich erreichbar sein. Der öffentliche Verkehr müsse dementsprechend ausgebaut werden.

Jede vierte Person in Österreich kann sich Urlaub im Ausland nicht mehr leisten

Eine Umfrage der Statistik Austria zeigt, dass für jede vierte Person in Österreich ein Urlaub im Ausland nicht mehr leistbar ist. Grund dafür sind die hohe Arbeitslosigkeit als Folge der Pandemie und die rasende Teuerung. Viele Österreicherinnen und Österreicher machen deshalb Urlaub in der Heimat: Ein paar Tage am See verbringen und wenn´s dann nicht mehr so heiß ist am Abend noch eine kleine Wanderroute dranhängen. Doch so ganz geht der Plan nicht auf: Viele der Naturgebiete sind im Privatbesitz und somit nicht frei zugänglich für die Bevölkerung.

Viele Wälder und Seegrundstücke sind in Privatbesitz

Auch rund 82 Prozent von Österreichs Wäldern sind in privater Hand. Zwar ist es seit 1975 erlaubt, sie zu betreten, dennoch stehen wandernde Menschen häufig vor versperrten Wegen.

Auch der Zugang zu den Badeseen ist immer öfter versperrt. So sind zum Beispiel 76 % des Attersees in Privatbesitz. Ähnliches trifft auf den Ossiachersee zu. Das Ergebnis: Statt öffentlichen freien Seezugängen in Österreich sind viele Seen mit Villen und Hotels zugepflastert.

Kärnten macht´s vor: Freier Zugang zu Seen kommt in die Landesverfassung

Deshalb will die Landesregierung in Kärnten nun den freien Zugang zu Seen, Bergen, Flüssen und anderen „Naturschönheiten“ in die Landesverfassung schreiben. Außerdem soll ein Gesetz Gemeinden und Land daran hindern, Seegrundstücke an Private zu verkaufen. Ausnahmen sind nur mit Zustimmung der Landesregierung geplant.

Auch den „Bayern“ reicht´s. Dort hat man das Grundrecht auf Erholung in der Natur in der Verfassung verankert. Wälder, Wiesen und auch Skipisten sind für alle frei zugänglich.

In Finnland, Schweden und der Schweiz gibt es ebenfalls entsprechende Regelungen, um den Einwohnerinnen und Einwohnern die Nutzung der Natur zu ermöglichen.

Für die SPÖ-Abgeordnete Julia Herr ist die Umsetzung der Forderungen unumgänglich:

„Privatbesitz darf niemandem das Recht geben, die Öffentlichkeit vom Zugang zur Natur auszuschließen. Erholung in der Natur ist kein Privileg weniger, sondern ein Recht für uns alle!”

Lena Fürst

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