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René Benko verscherbelt kika/Leiner, den Angestellten droht eine Kündigungswelle

"Räumungsverkauf" gab es zuletzt in vier niederösterreichischen kika/Leiner-Filialen. // Herzi Pinki, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

+++ Update: kika/Leiner wird mindestens 1.900 der 3.900 Beschäftigten entlassen. Das neue Management der Möbelhauskette will 23 der 40 Standorte schließen. 

René Benko verkauft die kika/Leiner-Gruppe an einen Konzern des deutschen Unternehmers Frank Albert. Beide gehören zum Netzwerk von Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Benko hatte kika/Leiner erst 2018 gekauft. Wie das gelaufen ist, wurde später sogar Teil eines U-Ausschusses gegen die ÖVP. Für Albert und Benko lohnt sich der Deal. Doch auf die Angestellten von kika/Leiner warten wohl Kündigungswellen.

Renè Benko verkauft die kika/Leiner-Gruppe. Die Immobilien gehen um knapp 500 Millionen an den Supernova-Konzern des deutschen Unternehmers Frank Albert. Den Möbelhandel übernimmt eine Managementgruppe um Hermann Wieser – der Kaufpreis ist nicht bekannt. Erst 2018 hatte Benko kika/Leiner um 490 Millionen Euro gekauft – und bereits in den letzten Jahren einen Teil der Immobilien wieder weiterverkauft. Der Deal war bereits Thema in U-Ausschüssen rund um Sebastian Kurz. Genau wie Benko hat auch Käufer Frank Albert Verbindungen zum Ex-Kanzler. Laut mehrerer Medienberichte soll Benko mit dem schrittweisen Verkauf der kika/Leiner-Gruppe unterm Strich einen satten Gewinn machen. Auf die Angestellten der Möbelhäuser wartet eine “tiefgreifende Strukturierung”. Das ist Managerdeutsch für: Kündigungen.

kika/Leiner-Deal: ein Fall für den U-Ausschuss

2018 kaufte René Benko die Kika/Leiner-Gruppe – in letzter Sekunde. Denn der Konzern stand kurz vor dem Konkurs. Das Ganze wurde sogar zum Thema in U-Ausschüssen: Thomas Schmid soll involviert gewesen sein und im Finanzministerium dafür gesorgt haben, dass sich alles für Benko ausgeht. Die Vorwürfe ließen sich allerdings nicht belegen.

Für das eigentliche Geschäft von kika und Leiner zahlte Benko damals einen “symbolischen” Euro, 490 Millionen Euro für die Immobilien der Konzerngruppe. Einen Teil davon hat er bereits in den letzten Jahren verkauft. Nun trennt Benko sich vom gesamten Unternehmen inklusive des operativen Geschäfts der Möbelhäuser. Rund 500 Millionen sollen ihm die Immobilien bringen, berichtet „DerStandard“. Wieviel Benko für den Möbelhandel kassiert hat, ist nicht bekannt. Ebenso wenig weiß man, wieviel er mit den bereits verkauften Grundstücken verdient hat. Laut mehrerer Medienberichte soll sich jedenfalls ein üppiger Gewinn ausgegangen sein. Auch Benkos Signa-Holding selbst spricht von einem „sehr guten Investment“.

Gewinne für Benko, Sparkurs für die Belegschaft

Weniger rosig sieht die Zukunft wohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von kika und Leiner aus. Die Möbelhäuser übernimmt ein Managementteam rund um Hermann Wieser. Er kündigte bereits eine „tiefgreifende Restrukturierung“ an. Bis Ende Juni sollen die „notwendigen Maßnahmen“ fest stehen. Auf gut Deutsch: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von kika/Leiner müssen sich wohl auf eine Kündigungswelle einstellen.

Auch für Benko hat der Deal Schattenseiten. Denn Gewinn hin oder her: Nach der deutschen Galeria Kaufhof muss er sich vom nächsten aufsehenerregenden Investment trennen, von dem er sich anfangs wohl mehr erhofft hatte. Prominente Investoren seiner Signa-Holding kritisieren ihn immer deutlicher.

Ein Deal im Freundeskreis von Sebastian Kurz

Der ganze Deal passiert innerhalb des türkisen Freundeskreises von Sebastian Kurz. Denn der Käufer der Kika/Leiner-Immobilien Frank Albert ist kein Unbekannter. Er spendete selbst für Kurz und die türkise ÖVP. Außerdem organisierte er über sein Netzwerk weitere Spenden für den Ex-Kanzler.

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