Umgerechnet 8,4 Billionen Euro liegen in den Händen des US-Unternehmens “BlackRock”. Das ist 85-mal so viel wie das gesamte Jahresbudget des Staates Österreich. Die amerikanische Vermögensverwaltung BlackRock kümmert sich um die Finanzen wohlhabender Personen und das mit teilweise fragwürdigen Mitteln. Unter ihren Kundinnen war auch die Europäische Union.
Was macht eine Vermögensverwaltung?
Wer über Unsummen an Geld verfügt, kann schon einmal den Überblick über seine Finanzen verlieren. Als Vermögensverwaltung kümmert sich BlackRock um den An- und Verkauf von Anlagegütern wie Aktien und Immobilien für Wohlhabende. Das oberste Ziel dabei ist möglichst viel Profit für die Person oder Institution herauszubekommen, die sie mit der Verwaltung ihres Vermögens beauftragt hat.
In Frage kommt eine solche Vermögensverwaltung erst ab einem Mindestvermögen von etwa 500.000€ und somit auch nur für ein bestimmtes Klientel, doch das Geschäft läuft blendend. Im Jahr 2020 verwaltete BlackRock ein Gesamtvermögen von 7,7 Billionen Euro – in Zahlen: 7.659.462.600.000,00 Euro. Damit floss mehr Geld als je zuvor in das Unternehmen. Das liegt auch daran, dass ein Großteil der Superreichen ihr Vermögen trotz der anhaltenden Pandemie vervielfachen konnten. 2020 verzeichnete die Vermögensverwaltung dadurch einen Rekordgewinn von 4,3 Milliarden Euro.
So steuert BlackRock die Finanzwelt
Seit 1988 ist BlackRock im Finanzgeschäft tätig, seit 2007 auch in Österreich. Aus damals acht Mitarbeitenden in New York sind mittlerweile weltweit 16.500 geworden (Stand 2020), 12 davon in Wien (Stand 2018). Mit dem Wachstum des Unternehmens erhöhte sich auch dessen Einfluss auf die internationale Wirtschaft. Der Grund dafür liegt jedoch nicht allein an der schier unvorstellbaren Vermögensmasse, über die der Konzern verfügt. Die große Macht des Unternehmens ergibt sich daraus, dass der US-Riese mittlerweile Anteile an so gut wie jedem namhaften Unternehmen weltweit besitzt. Darunter fallen alle möglichen Sparten – von Fluglinien wie der Lufthansa, dem Industrie-Riesen Siemens, Pharmaunternehmen wie Bayer bis zu Daimler, Volkswagen und sogar Adidas.
Unter den bisherigen Kundinnen gibt BlackRock auch die irische und griechische Nationalbank sowie das britische Finanz- und Wirtschaftsministerium an. Die meisten der BlackRock-Kundinnen sitzen laut Website in Nordamerika und Europa – darunter auch die EU-Kommission, die im Frühjahr 2020 eine Studie bei BlackRock in Auftrag gab. Das US-Unternehmen rührt also weltweit so ziemlich überall dort mit, wo es um hohe Geldsummen und Einfluss geht.
BlackRock in Österreich
Zu ihren Tätigkeiten in Österreich hält sich BlackRock bedeckt. Konkrete Namen von Institutionen oder Betrieben, mit denen kooperiert wird, finden sich nicht. Auf Anfrage der NeuenZeit verweist das Unternehmen lediglich auf seine Website. Dort heißt es: „In Österreich zählt BlackRock Institutionen, Finanzfachleute und Privatanleger zu seinen Kunden. Von Arbeitern und Angestellten in Kleinbetrieben über gemeinnützige Verbände bis hin zu Großunternehmen (…)“.