Jetzt ist es fix: ÖVP-Landesrat und Tourismusreferent Markus Achleitner verweigert Förderungen des Landes Oberösterreich und versetzt damit dem beliebten Skigebiet Kasberg den Todesstoß. Als im März die Skisaison am Kasberg in Oberösterreich endete, war noch ungewiss, ob die Skilifte je wieder laufen werden. Die Bewohner:innen der Almtal-Region haben gegen die Schließung mobil gemacht und 30.000 Unterschriften gesammelt – vergebens! Das Skigebiet muss Insolvenz anmelden.
Die SPÖ Oberösterreich hat in der letzten Landtagssitzung vor dem Sommer noch einen Antrag gestellt, der das Skigebiet Kasberg noch hätte retten sollen. Doch ÖVP-Tourismusreferent Achleitner verwehrte sich zahlreicher Vorschläge und stellte die Bürgermeister der Region bei einem Treffen am 13. Juli vor vollendete Tatsachen: Nun wird das Insolvenzverfahren über die Liftbetreiber-Gesellschaft eröffnet.
Insolvenz: Aus für Skigebiet kann auch für 200 Betriebe gefährlich werden
Kurz zuvor hatte es noch ein Treffen der Bürgermeister zusammen mit einem Vertreter der Almtal Bergbahnen und Politiker:innen aller Parteien gegeben. Dabei wurde ein “Masterplan” zur Rettung des Kasbergs vorgestellt. Wenige Stunden später verweigerte Landesrat Achleitner aber jede Unterstützung für das Projekt. Er bezeichnet die Rettung des Skigebiets am Kasberg – unter Kennern als “Geheimtipp” eingestuft – als “volkswirtschaftlich nicht verantwortbar”.
Was Achleitner für volkswirtschaftlich verantwortbar hält: 200 Betriebe durch die Einstellung des Seilbahnbetriebs ebenfalls zu gefährden. Expertinnen und Experten, die den “Masterplan” zur Rettung des Skigebiets erarbeitet haben, hielten es für unumgänglich, den Fortbestand zu sichern. SPÖ-Landesrat Michael Lindner schließt sich dem an:
“Im Sinne des Erhalts der regionalen Wertschöpfung und der Arbeitsplätze wäre das eine sinnvolle und zukunftsweisende Investition [gewesen].”
“Rettung des Kasbergs nie eine Chance gegeben”
Grund für die ganze Aufregung: Am 2. März haben fünf von zehn Grundstückeigentümer:innen in einem Brief an die ans Skigebiet angrenzende Gemeinde Grünau einen Ganzjahresbetrieb der Bergbahnen abgelehnt. Brisant: Kurz vor dem Treffen mit Achleitner hatten einiger dieser Grundstückseigentümer:innen positive Signale in Richtung eines ganzjährigen Betriebs der Bergbahn gesendet. Das heißt: eine Mehrheit für einen fortlaufenden Betrieb des Kasbergs wäre möglich gewesen. Achleitner zog seine Agenda dennoch durch und trägt das bei Anwohner:innen und Gästen beliebte Skigebiet zu Grabe. Der SPÖ-Landtagsabgeordnete Mario Haas zieht traurige Bilanz:
“Hier wurde ein falsches Spiel auf dem Rücken einer gesamten Region gespielt – Achleitner hat der Rettung des Kasbergs nie eine Chance gegeben!”