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Geplante Baustoffdeponie in Weibern: Bewohner ohne Trinkwasser und Bio-Bauern in Gefahr

(C) Initiative ZukunftWeiber

Bezirk Grieskirchen/OÖ: Die Baufirma Swietelsky will eine rund 20 Hektar große Baustoffdeponie in der Gemeinde Weibern errichten. Das könnte die Trinkwasserversorgung von unzähligen Anwohner:innen gefährden. Auch hunderte LKWs würden dann täglich durch die umliegenden Dörfer donnern.

Die geplante Errichtung einer 20 Hektar großen Baustoffdeponie in Weibern sorgt für massiven Widerstand unter den Bewohner:innen. Das Vorhaben der Swietelsky AG, Grünland für eine Deponie umzuwidmen, stößt auf heftige Kritik. Die Gegner befürchten eine nachhaltige Schädigung der Umwelt, insbesondere der Bodenstruktur, des Grundwassers und der landwirtschaftlichen Flächen. Erst neulich wurde ein neuer Parkplatz für über 100 LKWs in der Gemeinde eröffnet. Irgendwann reicht’s, ist man sich einig.

Wegen Deponie, hunderte LKWs pro Tag durch 1.500-Einwohner-Gemeinde

Da die Errichtung einer Deponie unter das Abfallwirtschaftsgesetz fällt, haben die betroffenen Gemeinden de facto kein Mitspracherecht bei Standort oder Planung. Die Baufirma könnte die Deponie bis zu 20 Jahre lang beschütten. Hunderte LKWs würden täglich dafür durch die Gemeinden fahren. Unzumutbar sei das, meinen die Anwohnerinnen und Anwohner. Sie haben die Initiative „Zukunft Weibern“ und eine Petition dagegen gestartet. 2.500 Unterschriften konnten sie in kurzer Zeit sammeln und es werden immer mehr. Auch die Bürgermeister der betroffenen Nachbar-Ortschaften sind gegen das Projekt.

Die Baufirma will die Deponie direkt zwischen den beiden Gemeinden Weibern und Aistersheim bauen. // Bildcredits: (C) ZukunftWeibern

Schlechtere Luft, dauerhafter Schaden für den Boden und verseuchtes Abwasser

Neben der Verkehrsbelastung gibt es noch unzählige weitere Punkte, die laut der Initiative gegen das Projekt sprechen: Die Firma müsste die Fläche von Grünland in Industriegebiet umwandeln. Das stünde im Widerspruch zu den regionalen Nachhaltigkeitszielen und den neuen EU-Vorgaben zur Renaturierung. Zudem befürchtet die Bevölkerung langfristige Schäden für Boden, Wasser und Luftqualität, sowie den Verlust von Lebensräumen für viele Tiere.

Hinzu kommt, dass einzelne Bürgerinnen und Bürger keinen Anschluss an das Wassernetz besitzen und deshalb eigene Brunnen haben. Durch die Deponie würden sie kein Trinkwasser mehr aus dem Grundwasser beziehen können. Die Bio-Bauern in der Region fürchten außerdem, durch mögliche Verunreinigungen des Wassers, ihre Zertifizierung zu verlieren.

Widerstand groß, Hoffnung auf Stopp der Deponie klein

Trotz des breiten Widerstands liegt die endgültige Entscheidung bei der Baufirma und dem Grundstückseigentümer. Der Bund muss so eine Deponie zwar genehmigen, aktuell gilt es aber als relativ sicher, dass das auch passieren wird. Die Bestrebungen, die Gesetzeslage durch eine Petition zu ändern, um die Deponie noch zu verhindern, erweisen sich als schwierig.

Die Proteste erregen in der Region zwar viel Aufmerksamkeit, ob sie das Projekt tatsächlich stoppen können, bleibt abzuwarten. Aktuell finden erste Probeborungen statt. Einen formellen Antrag der Firma, gegen den man vorgehen könnte, gibt es noch nicht.

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