Die EVN präsentiert erneut eine enorme Jahresbilanz für 2024 von 471,7 Millionen Euro Gewinn. Gleichzeitig steigen die Stromnetzkosten in Niederösterreich ab 2025 um mehr als 30 Prozent. Auch die Kritik an den Luxusgehältern der EVN-Vorständen wächst immer mehr, sie verdienen rund 600.000 Euro pro Jahr (exklusive Boni). Doch Schwarz-Blau schaut beim landeseigenen Energieversorger wieder mal weg.
Die EVN, Niederösterreichs Landesenergieversorger, hat erneut enorme Wirtschaftszahlen vorgelegt: Trotz eines Gewinnrückgangs von 11 Prozent bleibt der Konzern auf Rekordkurs. Mit 471,7 Millionen Euro Gewinn steigt die EVN 2024 aus. Der minimale Rückgang folgt auf einen unglaublichen Gewinnanstieg von 153 Prozent vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023 (siehe Grafik unterhalb). Ein Erfolg, der den steigenden finanziellen Druck auf viele niederösterreichische Haushalte zynisch erscheinen lässt. Gehört die EVN immerhin zu einem Großteil dem Land Niederösterreich selbst.
Während beim Landesenergieversorger EVN das Geschäft rennt, steigen die Belastungen für die niederösterreichische Bevölkerung immer weiter. Ab 2025 erhöhen sich die Stromnetzentgelte um 32,2 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt – ob Familie oder Studenten-WG – mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden kommen dann schon einmal zusätzliche 102,56 Euro pro Jahr dazu.
Luxus-Gehälter an der Spitze, finanzielle Sorgen unten
Inmitten dieser Entwicklungen verdient ein EVN-Vorstand satte 600.000 Euro jährlich. Ein Betrag, der in Zeiten der Teuerung wie ein Hohn wirkt. Es handelt sich in etwa um das Jahresdurchschnittseinkommen von 10 Familien in Niederösterreich. Doch das hat die schwarz-blaue Landesregierung nicht davon abgehalten, noch einen dritten zusätzlichen Vorstandsposten zu schaffen. Einer, der das laufend kritisiert, ist der Landeschef der Sozialdemokraten:
„Mikl-Leitner und Landbauer schauen weiter zu, wie die EVN die Menschen in den finanziellen Ruin treibt. Gleichzeitig werden Luxus-Vorstandsposten geschaffen, um Günstlinge zu versorgen“, so der SPÖ-Landesparteivorsitzende Sven Hergovich.
Die EVN sollte der Bevölkerung gehören, nicht den Aktionären
Hergovich fordert angesichts des heurigen EVN-Ergebnisses erneut ein deutliches Umdenken: Ein Landesenergieversorger, der teilweise oder gänzlich im Besitz des Landes ist, müsse den Menschen dienen. Und nicht auf ihrem Rücken Gewinne maximieren, meint er.
„Ein Unternehmen, bei dem das Land NÖ als Mehrheitseigentümer agiert, darf nicht Quartal für Quartal Rekordergebnisse schreiben, wenn sich die Menschen das Leben nicht mehr leisten können“, sagt Hergovich weiter.
Die Frage bleibt: Wie lange will die schwarz-blaue Landesregierung noch zusehen, während immer mehr Familien zwischen Heizen und Essen wählen müssen? Ein Landesunternehmen darf nicht große Geschäfte mit dem Grundbedürfnis Energieversorgung machen, während die Bevölkerung schauen muss, über die Runden zu kommen.
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